Frauen und Kinder laufen durch karges Land
Wann wir helfen

Gesundheitskrisen

Gesundheit ist ein Menschenrecht und eng mit der Fähigkeit einer Gemeinschaft verbunden, Herausforderungen und Krisen bewältigen zu können. Umso wichtiger ist es, Gesundheitsnotlagen vorzubeugen und zu bekämpfen – ein wichtiges Anliegen des Deutschen Roten Kreuzes. Doch was genau sind Gesundheitskrisen, was begünstigt sie und was tut das DRK dagegen?

Was ist ein Gesundheitsnotstand?

Frauen und Mädchen in bunten Kleidern
Hunger- und Gesundheitskrise in Somalia

Der Internationale Gesundheitsnotstand wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)  ausgerufen. Er liegt vor, wenn ein Gesundheitsrisiko für mehrere Länder besteht. Auslöser ist in der Regel ein außergewöhnliches Ereignis mit schwerwiegenden Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit, etwa das Auftreten einer Seuche. Ziel des formalen Ausrufes ist es, die Bekämpfung der Krise über Länder hinweg zu unterstützen und übergreifend zu koordinieren.

Für die Entscheidung beruft die WHO ein Notstandskomitee aus internationalen Fachleuten ein. Das Komitee empfiehlt verschiedene vorübergehende Maßnahmen, die die Ausbreitung der Krankheit eindämmen sollen: zum Beispiel Quarantänemaßnahmen, Einschränkungen des Reiseverkehres oder die Einrichtung spezialisierter Behandlungszentren, wie wir sie aus der COVID-19-Pandemie kennen. 

Was ist eine Gesundheitskrise?

Kinder und Erwachsene bilden einen Kreis
Aufklärung über Cholera und Körperhygiene durch Ehrenamtliche vom Syrischen Arabischen Roten Halbmond in der Gemeinde Talbiseh bei Homs.

Eine öffentliche Gesundheitskrise stellt eine Notlage dar, die das Leben von Menschen gefährdet, sie ist auf Erkrankungen bzw. Infektionen zurückzuführen oder darauf, dass das Gesundheitswesen seinen Aufgaben nicht mehr hinreichend nachkommen kann. 

Man unterscheidet zwischen ereignisbezogenen Gesundheitskrisen – etwa dem plötzlichen Ausbruch einer Infektionswelle oder einer Großschadenslage, die zu einem Zusammenbruch der gesundheitlichen Versorgungsstrukturen führen können – und einer sich entwickelnden Gesundheitskrise, die nach und nach eintritt, zum Beispiel durch mangelnde Investitionen ins Gesundheitssystem, politische Instabilität und fehlendes Personal.  

In Deutschland ist in erster Linie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe für die Bekämpfung von Gesundheitskrisen zuständig. In anderen Ländern gibt es ähnliche Behörden.
 

Was verursacht und fördert eine Gesundheitskrise?

Unsere Gesundheit ist abhängig von vielen verschiedenen Einflüssen. Dementsprechend gibt es zahlreiche Faktoren, die Gesundheitskrisen verursachen und begünstigen: 

Klimakrise in Afrika: Ausgetrocknete Wasserstelle
Klimawandel in Ostafrika

Klimawandel und seine Folgen

Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit. Er führt zu extremen Wetterereignissen, die Krankheiten fördern können – etwa Hitzewellen, die zu Hitzschlägen und anderen hitzebedingten Erkrankungen führen. Überschwemmungen hingegen verunreinigen immer wieder Wasserquellen und können Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Auch beeinflusst der Klimawandel beispielsweise die Verbreitung von Mücken, die Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber übertragen. 
 

Dächer von Damaskus
Blick von einem Hausdach in Damaskus

Verstädterung

Die zunehmende Verstädterung führt oft zu überfüllten Wohnverhältnissen, unzureichender sanitärer Versorgung und einem Mangel an Gesundheitsdiensten. In städtischen Gebieten sind Menschen häufig höheren Umweltbelastungen wie Abgasen ausgesetzt, das kann zu Atemwegserkrankungen und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Hinzu kommt, dass sich Gesundheitskrisen durch eine hohe Bevölkerungsdichte schnell ausbreiten und verschärfen können. 

Kinder spielen an mit Müll übersätem Ufer
Verschmutzter Strand in Nicaragua

Umweltverschmutzung

Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung sind bedeutende Gesundheitsrisiken. Schadstoffe in der Luft können Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Wasserverunreinigungen können zu Krankheiten wie Cholera und anderen wasserbedingten Krankheiten führen.

Nach Zyklon Idai (2019) waren die Menschen in Mosambik aufgrund verschmutzten Wassers von Krankheiten bedroht. Das Rote Kreuz war im Einsatz.

Mangel an Land, Wasser und Nahrung

Ressourcenknappheit, insbesondere in Bezug auf Wasser und Nahrungsmittel, kann zu Mangelernährung und damit verbundenen Gesundheitsproblemen führen. Der Zugang zu sauberem Wasser ist entscheidend für die Gesundheit; Wasserknappheit beeinträchtig die hygienischen und sanitären Bedingungen. 

Junge an Wasserstelle im Jemen
Der 15-jährige Ahmad aus Sana`a, Jemen, holt Wasser für seine Familie.

Soziale und wirtschaftliche Ungleichheit sowie andere Krisen

Ungleichheiten im Zugang zu Gesundheitsdiensten, Bildung und wirtschaftlichen Ressourcen können die Anfälligkeit für Gesundheitskrisen deutlich erhöhen. Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen haben oft schlechteren Zugang zu medizinischer Versorgung und sind anfälliger für Krankheiten. 

Häufig sind die Länder des globalen Südens, in denen viele Menschen in Armut leben, und Regionen, die von anderen Krisen – etwa bewaffneten Konflikten – und Katastrophen betroffen sind, besonders gefährdet für Gesundheitskrisen. Das zeigen zum Beispiel wiederholte Cholera-Ausbrüche in Afrika oder Jemen oder die seit den 1980er Jahren anhaltende HIV/AIDS-Pandemie. 

Globale Mobilität

Die zunehmende Mobilität von Menschen, sei es durch Reisen oder Migration, kann die Verbreitung von Krankheiten beschleunigen. Infektionskrankheiten können sich schnell über Ländergrenzen hinweg ausbreiten, wie es bei der COVID-19-Pandemie (2020-2023) der Fall war.

Medizinische Soforthilfe in Haiti nach Wirbelsturm Matthew

Internationale Hilfe des DRK in Gesundheitskrisen 

Das Deutsche Rote Kreuz engagiert sich weltweit sowohl bei der Bekämpfung als auch bei der Vorbeugung von Gesundheitskrisen: In Katastrophen- und Notfällen können medizinisches Personal, Medikamente, ein mobiles Krankenhaus oder mobile Gesundheitsstationen zum Einsatz kommen. Präventiv unterstützt das DRK die jeweiligen Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften mit Schulungen zu Gesundheits- und Hygienethemen sowie der Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung.

Spenden Sie für Gesundheit weltweit!

Wie wir helfen

Mobile Klinik mit Medikamenten des Roten Kreuzes in Simbabwe

Das DRK ist weltweit in der humanitären Gesundheitsversorgung im Einsatz und engagiert sich dabei in der medizinischen Nothilfe sowie der dauerhaften Verbesserung der Gesundheitssituation.

Luftaufnahme von Großraumzelten auf Fußballfeld

Das mobile Krankenhau des DRK leistet schnelle medizinische Versorgung von bis zu 250.000 Menschen z.B. nach Erdbeben oder Überschwemmungen sowie bei bewaffneten Konflikten.

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Aktuelle Projekte des DRK zu Gesundheit

Collage: Gesundheitsaufklärung, Erste Hilfe, Gespräch mit Rollstuhlfahrer

Das DRK unterstützt in Gemeinden Aktionen zur Gesundheitsförderung und -prävention in Marokko, im Irak und in Palästinensischen Gebieten.

Frau gießt Wasser in Kanister an Wasserstelle

Uganda ist eines der afrikanischen Länder mit der größten Zuwanderung von Geflüchteten. In den aufnehmenden Gemeinden besteht ein hoher Bedarf an humanitärer Hilfe. Das DRK unterstützt das Ugandische Rote Kreuz in den Bereichen Wasser & Hygiene, Gesundheitsförderung und Katastrophenvorsorge.

Rothalbmond-Helferin schaut auf Schulhof mit vielen Schülerinnen und Schülern

Aufgrund des jahrelangen Konflikts ist das öffentliche Gesundheits- und Bildungssystem stark geschwächt, worunter insbesondere Kinder leiden. Um die Lernbedingungen der Kinder zu verbessern, unterstützt das DRK bei der Sanierung von Schulen und mit Aktivitäten zur Gesundheitsprävention.

Gesundheitsversorgung durch das Venezolanische Rote Kreuz

Die Menschen in Venezuela leiden seit Jahren unter einer schwerwiegenden Krise, geprägt von Armut, Hunger und mangelnder medizinischer Grundversorgung. Das DRK unterstützt das Venezolanische Rote Kreuz bei der Stabilisierung der gesundheitlichen Versorgung und Verbesserung der Ernährungssituation.

Weiterführende Themen

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