Nach der verheerenden Flutkatastrophe in Deutschland, bei der tausende Menschen alles verloren haben, unterstützt das DRK mit einem Soforthilfe-, Betreuungs- und Wiederaufbau-Programm.
Am 15. Juli 2021 führte Unwetter mit Starkregen zu einer der schlimmsten Hochwasser-Katastrophen der deutschen Geschichte mit enormen Schäden in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Nachfolgend kam es auch in Südostbayern und im östlichen Sachsen zu Überschwemmungen.
180 Menschen verloren ihr Leben, Tausende ihr Hab und Gut. Viele der Betroffenen sind traumatisiert. Sie haben Schreckliches erlebt und stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.
Allein in Rheinland-Pfalz benötigten über 40.000 Menschen dringend grundlegende Hilfe. Die Unterkünfte von 17.500 Menschen in Rheinland-Pfalz und 14.000 Menschen in Nordrhein-Westfalen waren unmittelbar betroffen.
Die komplette Wiederherstellung von öffentlicher Infrastruktur und Privathäusern wird Jahre in Anspruch nehmen.
Am 14./15. Juli 2022 jährt sich die Flutkatastrophe. Das DRK leistete unmittelbar Soforthilfe und ist auch ein Jahr nach der Katastrophe weiter vor Ort im Einsatz – mit Projekten zum Wiederaufbau der Infrastruktur, zur Vorsorge und psychosozialen Betreuung.
Helferinnen und Helfer des DRK aus dem gesamten Bundesgebiet machten sich auf den Weg in die Hochwasser-Gebiete um den Menschen vor Ort zu helfen.
90.000 ehrenamtlich geleistete Einsatzkräftetage wurde insgesamt gezählt.
Die Solidarität, die Anteilnahme und das Engagement aus der Bevölkerung waren beispiellos.
Zahlreiche Ehrenamtliche unterstützen weiterhin Projekte im Wiederaufbau, der Betreuung und der Vorsorge.
Die verheerende Katastrophe zeigt, dass es unerlässlich ist den Bevölkerungsschutz in Deutschland zu stärken, um besser auf kommende Extremwetter vorbereitet zu sein.
Zudem ist es ein wichtiges Anliegen von DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt, das große Engagement aller haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu würdigen und in Zukunft eine bundeseinheitliche Gleichstellung aller Ehrenamtlichen zu erwirken.
Die Wassermassen fluteten mit großer Wucht innerhalb von Minuten Häuser und ganze Ortschaften wie Erftstadt und Schuld. Gebäude und Infrastruktur wurden zerstört. Besonders der Kreis Ahrweiler wurde schwer von der Unwetterkatastrophe getroffen.
Vielerorts war die medizinische Versorgung großer Belastung ausgesetzt und musste neu organisiert werden: Zahlreiche Arztpraxen und Apotheken wurden schwer beschädigt. Kliniken mussten teils evakuiert werden und waren gleichzeitig mit einer steigenden Anzahl von Patienten konfrontiert.
Kommunikationsnetze und die Wasser- und Stromversorgung wurde in weiten Teilen unterbrochen. Zeitweise waren 200.000 Menschen ohne Strom. In manchen Regionen wird es dauern, bis es wieder regulär Strom und Trinkwasser gibt.
Seit dem Beginn der Katastrophe war das DRK mit zeitweise über 3.000 Helferinnen und Helfern im Einsatz. Menschen, die plötzlich vor dem Nichts standen, unterstützen wir u.a. mit der Bereitstellung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom, mit Unterkünften, mobiler Gesundheitsversorgung, psychologischer Hilfe, Beratungs- und Betreuungsangboten und Bargeldhilfen
Alle Teile der Kläranlage im Ahrtal sind leicht, kompakt und einfach zu transportieren, die Installation dauert nur acht Tage.
Der Umweltschutz ist bei Aufbau und Betrieb der Klärwerke einer der größten Erfolge: Ohne diese Anlagen würde weiterhin ungeklärtes Wasser in die Ahr fließen.
Jürgen Schwarzmann, Bürgermeister von Hönningen ist dankbar für die nachhaltige Hilfe, welche die DRKler*innen vor Ort in den letzten sechs Monaten geleistet haben.
Die zweite Kläranlage des #DRK im #Hochwasser Gebiet an der Ahr ist in Betrieb.
Inbetriebnahme der zweiten Kläranlage
Am 21. Januar 2022 wurde in Hönningen im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz eine zweite Kläranlage in Betrieb genommen. Sie sichert die Abwasseraufbereitung von bis zu 1.200 Bewohnerinnen und Bewohnern.
Die DRK-Anlage hat sechs Tanks mit je 100.000 Litern Fassungsvermögen.
Der Aufbau erfolgte in enger Kooperation zwischen Gemeinde, lokalen Gewerken und dem DRK. Der Einsatz ist für drei bis fünf Jahre vorgesehen
Mit dem Betrieb einer temporären Kläranlage kann die Abwasseraufbereitung in der Gemeinde Mayschoß im Landkreis Ahrweiler wiederhergestellt werden. Dadurch wird die Gefahr einer Ausbreitung von Krankheiten und Umweltschäden gemindert.
Die Kläranlage besteht aus sieben Tanks mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 334.500 Litern. Zunächst kann damit das Abwasser der Bevölkerung in Mayschoß, rund 600 Personen, aufbereitet werden. Die chemisch-biologischen Prozesse sind dieselben wie in jedem normalen Klärwerk.
Über das Verpflegungszentrum in Grafschaft wurden täglich circa 10.000 Mahlzeiten und 10.000 Lunchboxen ausgegeben. 40 Ausgabestellen wurden direkt beliefert. Zeitweise waren 150 MitarbeiterInnen – Küchenbelegschaft, Logistik und Verteilung – im Einsatz.
Erhalten Sie mit diesem Film eine Zusammenfassung der DRK-Hilfe vor Ort!
Wir danken allen zuständigen Einrichtungen, Organisationen und Unternehmen für die Unterstützung und den vielen Menschen, die uns durch Spenden unterstützen und uns ihr Vertrauen schenken!
So können wir auch in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren vor Ort bleiben, um Menschen zu helfen und Schäden zu beseitigen. So lange, wie wir gebraucht werden.
Mobile medizinische Versorgungseinheiten des DRK bestehen jeweils aus einer komplett ausgestatteten Notfallpraxis mit zwei Behandlungsräumen, einem Warteraum, Labor und Sonographie. Sie sind speziell für den Katastrophenfall entwickelt und ersetzen nun zerstörte Arztpraxen im Katastrophengebiet. Etwa 100 Patienten können pro Tag in einer Praxis behandelt werden.
Eine Schwerpunkt der mobilen Gesundheitsversorgung liegt auf der Corona- und Tetanusprophylaxe.
Christine Keuler aus Altenahr ist dankbar über die unkomplizierte medizinische Versorgung:
Ich bin froh, denn für meine Familie ist es sehr wichtig, dass es einen Arzt gibt, der schnell zu erreichen ist.