Gewalteinwirkung von außen auf den Brustkorb kann zu Knochen(-Rippen)brüchen sowie zur Verletzung innerer Organe führen. Bei Brustkorbverletzungen kann Luft von außen oder innen in die Lunge eindringen. Die Lunge wird in ihrer Ausdehnungsfähigkeit behindert.
Beim Eindringen von Blut in den Brustkorb können die gleichen Auswirkungen auftreten! Die Folge ist eine Behinderung der Atmung.
Die Erkennungsmerkmale sind grundsätzlich dieselben wie bei geschlossenen Brustkorbverletzungen.
Etwa zwei Drittel aller Notfälle sind durch akute Erkrankungen bedingt, z.B. Herzinfarkt, Angina pectoris (Herzkranzgefäßverengung), akute "Blinddarm-Entzündung", Gallensteine oder Nierensteine.
Achtung: Langzeitkranke (Herzkranke, Asthmatiker) haben in vielen Fällen verordnete Arzneimittel für Notfälle bei sich. Die Einnahme dieser Arzneimittel darf im Gegensatz zu dem allgemeinen Grundsatz des Verbots von Arzneimitteln nicht verwehrt werden. Der Ersthelfer muss ggf. bei der Einnahme behilflich sein.
Bei der Schonhaltung versucht der Betroffene eine Entspannung der Bauchdecke zu erreichen. Sie als Ersthelfer können ihn dabei unterstützen, indem Sie eine Knierolle (z.B. zusammengerollte Decke) unter die Knie legen. Eine tatsächliche Entspannung der Bauchdecke tritt jedoch nur dann ein, wenn der Betroffene zusätzlich zur Knierolle auch die Gelegenheit erhält, seine Füße in geeigneter Form abzustützen.