Über die Notrufnummer 112 erreicht man eine sogenannte Notrufzentrale/Rettungsleitstelle.
Bei der Notrufzentrale/Rettungsleitstelle werden durch geschultes, oft mehrsprachiges Personal alle wichtigen Informationen abgefragt, um die für die jeweilige (Not-)Situation erforderlichen und geeigneten Rettungsmittel einsetzen zu können, die mit entsprechend qualifiziertem Rettungspersonal besetzt sind. Manche Rettungsleitstellen sind personell so aufgestellt, dass sie die Ersthelfenden während der Notfallsituation telefonisch begleiten und die notwendigen Erste-Hilfe-Maßnahmen telefonisch erklären und den Helfenden anleiten (Telefonreanimation).
Ja! Die hohe Mobilität der Bürgerinnen und Bürger Europas zeigt, wie wichtig und sinnvoll eine europaweit einheitliche, kostenlose Notrufnummer 112 ist. Diese ergänzt in vielen Ländern bereits bestehende Notrufnummern und kann dann ohne Vorwahl vom Mobiltelefon (mit betriebsbereiter SIM-Karte) oder Festnetz (einschließlich öffentlicher Telefone) gewählt werden.
Der europaweite Notruf 112 kann über das Mobiltelefon auch in vielen Staaten außerhalb Europas verwendet werden. Das DRK empfiehlt, sich vor Reisebeginn mit den landesüblichen Notrufnummern des jeweiligen Landes vertraut zu machen.
Immer dann, wenn die Situation nicht einzuschätzen ist, Zweifel am Gesundheitszustand der betroffenen Person oder gar Lebensgefahr besteht. Bei mehreren Helfenden vor Ort kann eine Person dies schnellstmöglich übernehmen.
Bei einem Notfall ist die frühzeitige Alarmierung des Notrufs 112 von entscheidender Bedeutung.
Notfälle sind neben schweren Unfallverletzungen auch lebensbedrohliche akute Erkrankungen oder Vergiftungen, bei denen die Anwendung lebensrettender Maßnahmen im Vordergrund stehen.
Lebensbedrohende Zustände sind unter anderem Atemstillstand, Herz-Kreislaufstillstand, Schock, starke Blutungen und starke Verbrennungen.
Wo ist der Notfall(ort)?
Geben Sie eine möglichst exakte Standortangabe des Notfalls. Selbst bei Verbindungsproblemen oder Störungen ist die Leitstelle nun in der Lage, auf diesen zu reagieren.
Orientieren Sie sich, denn hier sind exakte Angaben zwingend notwendig. Machen Sie möglichst genaue Angaben über den Notfallort: Ort, Straße, Hausnummer, Fabrikgebäude, Zufahrtswege, Stockwerk und so weiter.
Warten Sie auf Rückfragen!
Alle weiteren relevanten Informationen werden vom geschulten Personal der Leitstelle gezielt abgefragt. Bitte legen Sie erst dann auf, wenn dort alle wichtigen Informationen vorliegen und das Gespräch seitens der Leitstelle beendet wurde.
Meist sind für den Einsatz des Rettungsdienstes und der Feuerwehr weitere Informationen von Bedeutung, wonach Sie gefragt werden. Zum Beispiel:
Gegebenenfalls erfolgen durch das Leitstellenpersonal auch telefonische Hilfestellungen bzw. unterstützende Anleitungen.
Haben Sie keine Angst, Sie können nichts falsch machen: In den Leitstellen treffen Sie auf professionell geschultes Personal, das alle Fragen stellt, die benötigt werden. Man muss also kein Gedicht mit 5 W´s – aufsagen.
Auch werden Sie in Notsituationen meist nicht allein gelassen, da die Leitstellen auch telefonische Anleitung und Unterstützung geben können.
Man kann nur eines falsch machen: Gezielter Missbrauch – Täuschungsanrufe aber auch Besuch vom Rettungsdienst statt Besuch bei einer Hausärztin oder einem Hausarzt – der Notrufnummer 112. Dies geschieht leider öfter als man vermuten würde und bindet Ressourcen, die tatsächlichen Notfällen vorbehalten sein sollten.