Die Silvesternacht ist für die meisten Menschen ein ganz besonderes Erlebnis. Es wird ausgelassen gefeiert - mitunter mit schwerwiegenden Folgen, wie Handverletzungen, abgerissenen Fingern, Verletzungen am Auge oder Schädelverletzungen.
Leichte Verbrennungen, die die Größe der Handfläche des Betroffenen nicht überschreiten, sollten kurze Zeit mit Leitungswasser gekühlt werden. DRK-Bundesarzt Sefrin: „Große Verbrennungen sollen nicht gekühlt werden. Sie sind ein Fall für den Notarzt.“
Typische Augenverletzungen an Silvester sind Verletzungen durch eingedrungene Fremdkörper und Verbrennungen. Sefrin: In beiden Fällen sollte umgehend der Notruf 112 gewählt werden. Verbinden Sie bei einer Augenverletzung dann immer beide Augen, damit das verletzte Auge nicht mehr bewegt wird.
Selbst abgerissene Finger sind Silvester keine Seltenheit. Prof. Sefrin erklärt den richtigen Umgang mit einem Amputat: „Den abgerissenen Finger zunächst in ein möglichst keimfreies Stück Stoff einwickeln. Das kann zur Not ein frisch gewaschenes Stofftaschentuch sein. Dann in einen Plastikbeutel geben.
Diesen Beutel in einen zweiten Plastikbeutel geben – und letzteren mit Wasser und Eis füllen. Das Amputat sollte unter der Wasseroberfläche sein – darf aber nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Danach auf dem schnellsten Weg in die Notaufnahme. Dann gibt es eine Chance, den Finger zu retten.“
Silvester herrscht jedes Jahr aufs Neue Hochbetrieb in den Notaufnahmen. Schwere Verbrennungen, Augenverletzungen, Alkoholvergiftungen und Unterkühlungen sind an der Tagesordnung. Sogar abgerissene Finger kommen vor. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) gibt Tipps zur Verhütung von Silvester-Unfällen – und zu den wichtigsten Erste Hilfe-Maßnahmen.
Nur zugelassene Feuerwerkskörper nutzen und vor dem Abbrennen unbedingt die Herstellerhinweise lesen. Kinder dürfen grundsätzlich keine Böller in die Hände bekommen und Jugendliche unter 18 Jahren sollten umfassend über den Gebrauch aufgeklärt werden.
Blindgänger dürfen niemals erneut gezündet werden. „In jedem Fall ist beim Zünden ein ausreichender Abstand einzuhalten“, betont Sefrin. Kommt es doch zu Verletzungen, ist es wichtig, schnell zu reagieren.
Kinder sind besonders gefährdet – auf sie wirken herumliegende Knallkörper geradezu magisch. Gleichzeitig können sie die Gefahren nicht einschätzen. Sefrin: „Böller gehören nicht in Kinderhände. Eltern sollten Kinder gut über die Gefahren von Feuerwerkskörpern aufklären – und sie niemals unbeaufsichtigt damit hantieren lassen.“