Erfrie­rungen und Unter­küh­lungen

Bei Erfrierungen handelt es sich um örtliche Gewebeschäden, die durch anhaltende Kälte­ein­wir­kungen (meist in Zusammenarbeit mit Feuchtigkeit und Wind) entstehen. Es kommt zu einer Mangel­durch­blu­tung des Gewebes. Das Gewebe wird geschädigt oder stirbt sogar ab.

Erste Hilfe bei Erfrie­rungen

Erste Hilfe bei Erfrierung
Foto: Jörg F. Müller / DRK e. V.

Erfrie­rungen erkennt man an folgenden Symptomen: 

  • Gefühllosigkeit/Taubheitsgefühl in den betroffenen Körperteilen
  • Betroffene Körperteile (häufiger Finger, Zehen, Nase, Ohren und Wangen) sind bläulich-rot, später weiß-gelb oder weiß-grau
  • Gefühl des zu kleinen Schuhwerks
  • Betroffene Körperteile sind kalt, zunächst weich und schmerzhaft, später hart und gefühllos
  • Gelegentlich blaurote Flecken
  • Später kommt es zu Blasenbildung

 Maßnahmen bei Erfrie­rungen

  • Notruf 112 tätigen.
  • Schutzhandschuhe anziehen.
  • Erfrorene Körperregionen nicht bewegen.
  • Eng anliegende Kleider und Schuhwerk öffnen.
  • Durch Körperwärme des Helfers eine Erwärmung versuchen (jedoch nicht bei hart gefrorenen Körperteilen).
  • Betroffenen auffordern, Gliedmaßen zu bewegen; passive Bewegung durch Dritte muss unterbleiben.
  • KEINE aktive Wärme (z. B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen.
  • Erfrorene Körperteile möglichst locker mit keimfreiem Material bedecken (z. B. Verbandtuch).
  • Erneute Kälteeinwirkung vermeiden.
  • Warme, gezuckerte Getränke zu trinken geben.
  • Keinen Alkohol!
  • Blasen nicht öffnen, keimfreie Bedeckung, dabei Druck vermeiden.
  • Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten.

Liegt gleichzeitig mit der Erfrierung eine Unterkühlung vor, ist die Behebung der Unterkühlung vorrangig.

Erste Hilfe bei Unter­küh­lungen

Frierendes Kind auf der Straße

Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen anhaltenden Zeitraum größer ist als die Wärme­pro­duk­tion. Die Unterkühlung wird in zwei Stadien/Schweregrade unterteilt.

Unter­küh­lung im Stadium I

Eine Unterkühlung im Stadium I erkennt man in kurzer Zeit an folgenden Symptomen:

  • Kältezittern
  • Atmung und Kreislauf sind gesteigert
  • Betroffener ist bei Bewusstsein erregt, später ruhiger
     

Maßnahmen

  • Notruf 112.
  • Schutzhandschuhe anziehen.
  • Betroffenen an einen warmen Ort bringen und langsam aufwärmen.
  • Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme (Rettungs-)Decken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden.
  • KEINE aktive Wärme z. B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen.
  • Wenn Betroffener bei Bewusstsein ist, warme, gut gezuckerte Getränke wie z. B. Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten (möglichst auch Körpertemperatur).

Unter­küh­lung im Stadium II

Eine Unterkühlung im Stadium II ist an folgenden Symptomen erkennbar:

  • Atmung verlangsamt sich.
  • Muskelstarre tritt ein.
  • Das Schmerzempfinden lässt nach.
  • Zunehmende Müdigkeit, Bewusstlosigkeit.
     

Maßnahmen

  • Notruf 112.
  • KEINE Aufwärmversuche mehr unternehmen.
  • KEINE aktive Wärme (z. B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen.
  • Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung laut „Hilfe" rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen.
  • Stabile Seitenlage.
  • Betroffenen zudecken.
  • Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen.
  • Bei vorhandener Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Decke unter­legen/Zudecken eines Betrof­fenen

Ein Unfall stellt für den Betroffenen immer eine Ausnah­me­si­tu­a­tion dar und wird meist als sehr belastend empfunden. Bedingt durch die Verletzung/ Erkrankung und psychische Belastung friert der Betroffene selbst bei normalen Temperaturen, vor allem wenn durch die Einschrän­kungen der Kreislauf beeinträchtigt ist. Oft liegt der Betroffene bis zum Eintreffen des Rettungs­dienstes auch auf dem (kalten) Boden, wodurch es ebenfalls zu weiterem Wärmeverlust kommt. Um dies zu verhindern, ist der Wärmeerhalt durch das Unterlegen einer (Rettungs-)Decke und das Zudecken des Betroffenen eine der wohl wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen. Hierzu dienen auch warme Kleidungstücke wie ein Mantel, Jacke u. Ä.

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