Von 1954 bis 1959 betrieb das DRK im Auftrag der westdeutschen Bundesregierung im südkoreanischen Busan ein großes Krankenhaus. Zunächst als Feldlazarett im Koreakrieg gedacht, wurde es nach dem provisorischen Waffenstillstand von 1953 zu einem zivilen Krankenhaus umgewidmet. Die Ärzte, Krankenschwestern und das sonstige Personal leisteten dort fünf Jahre lang einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau des zerstörten Landes.
Das Motiv des Skulpturenpaares ist einem Jangseung nachempfunden. Das sind traditionelle koreanische Statuen von Schutzgeistern, welche die Menschen vor Dämonen bewahren sollen. Die Arbeit besteht aus einer männlichen und einer weiblichen Figur. Der Kopf des männlichen Jangseung repräsentiert einen erschrockenen „Rotkreuzler“, in dessen Säule Reliefs zum Thema Krieg eingraviert sind. Sie illustrieren metaphorisch die Gefühle des Rotkreuzgründers Henry Dunant beim Anblick der verwundeten Soldaten nach der Schlacht von Solferino. Der Kopf der weiblichen Jangseung stellt eine Krankenschwester dar, die einen Kriegswaisen in ihrer Hand hält. Thema der Reliefs auf dieser Säule ist der Wiederaufbau nach dem Krieg; sie zeigen Heilung, Fürsorge und Bildung.
Das Skulpturenpaar ist 2024 mit Fördermitteln des Ministeriums für Patrioten- und Veteranenangelegenheiten der Republik Korea realisiert worden.
Die Bronze-Plastiken wurden in der Kunstgießerei Altglienicke in Berlin angefertigt.
Kang Dong-whan, geboren 1980 in Busan, studierte Kunst in Seoul und Braunschweig und lebt seit 2008 in Deutschland. Er widmet sich vor allem der Bildhauerei, aber auch der Malerei.