Warum sammelt das DRK überhaupt Kleidung? Wie läuft die Sammlung ab? Warum arbeiten das DRK und Zara zusammen? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie hier.
Wir betreiben die Altkleidersammlung aus zwei Gründen. Einerseits können wir jedes Jahr 1,2 Millionen Menschen mit gut erhaltener Kleidung versorgen. Als Direkthilfe für Menschen in Not in der Kleiderkammer oder in unseren DRK-Secondhand-Läden. Informationen zu unseren rund 750 Kleiderausgabestellen finden Sie hier.
Andererseits ist die Kleidersammlung seit jeher ein traditioneller Geschäftszweig für die lokalen DRK-Gliederungen: Kleidung, die den tatsächlichen Bedarf in der Kleiderkammer übersteigt oder nicht den Bedürfnissen der Hilfesuchenden entspricht, verkauft das DRK in seinem Secondhand-Laden. Die Verkaufserlöse sind ein wichtiges Zusatzeinkommen zur Finanzierung von Projekten in der Nachbarschaft.
Während in den 70er Jahren der Altkleidersack auf die Straße gestellt wurde, sammelt das DRK heute vorwiegend mit bundesweit 18.000 Sammelcontainern. Menschen bringen ihre gebrauchten Kleider aber auch direkt in unsere rund 750 Kleiderkammern und Secondhand-Läden, oder geben sie in den Geschäftsstellen unserer über 500 Kreisverbände und rund 5.000 Ortsvereine ab. Zudem erprobt das DRK kontinuierlich neue Wege, um an gut erhaltene Kleidung zu kommen, ob via Online-Sammlung oder direkt in den Filialen von Modelabels wie Zara.
Das DRK sammelt jedes Jahr bis zu 80.000 Tonnen Altkleider via Containersammlung. Davon sind nur rund die Hälfte, also rund 40.000 Tonnen noch tragbare Kleidung. Etwa 10% davon kommen in den DRK-Kleiderkammern Menschen in Notlagen und schwierigen sozialen Situationen zugute:
In den Wintermonaten gibt es zusätzliche mobile Dienste, wie die DRK-Kältebusse in Berlin, Hamburg und vielen anderen Städten. Sie bieten neben medizinischer Hilfe und heißen Getränken auch warme Kleidung, Decken und Schlafsäcke an.
Bei akuten Notlagen, wie Überschwemmungen oder Hauseinstürzen, kann der DRK-Katastrophenschutz Kleidung und Haustextilien für betroffene Familien zur Verfügung stellen. Beispielsweise wurden 2007 die Betroffenen des Hochwassers im Raum Forchheim und Bamberg mit Kleidung aus Rotkreuz-Kleiderläden versorgt.
Auch Flüchtlingslager und Notunterkünfte für Flüchtlinge werden bei Bedarf mit Altkleidern aus den Beständen des DRK ausgestattet. Dies war zuletzt in Köln und Unna-Massen der Fall.
Abseits von akuten Katastrophen organisieren einige unserer regionalen Verbände von Zeit zu Zeit Hilfsgütertransporte in ärmere Regionen, beispielsweise für Geflüchtete in Bosnien-Herzegowina, in die Ukraine (z.B. Kreisverband Ahrweiler) oder nach Weißrussland (Kreisverband Nordwestmecklenburg). Dann sind oft auch viele Kilogramm Kleidung an Bord, die vor Ort an Kleiderkammern und Obdachlosenheime verteilt werden.
Kleidungsstücke, die den tatsächlichen Bedarf in der Kleiderkammer übersteigen oder nicht den Bedürfnissen der Hilfesuchenden entsprechen, bietet das DRK in seinen Rotkreuz-Shops an. Die DRK-Secondhand-Läden sind eine Fundgrube für Schnäppchenjäger und Individualisten in Sachen Mode. Der Gewinn kommt sozialen Projekten zugute, die auf Geld dringend angewiesen sind.
Doch nicht alle Kleiderspenden, die das DRK erhält, kann es selbst verteilen oder selbst in den Rotkreuz-Shops verkaufen. Zudem landet leider immer wieder auch sehr viel Müll in den DRK-Sammelcontainern. Schmutzige oder kaputte Kleidung kann das Rote Kreuz nicht an bedürftige Menschen weitergeben. Die fachgerechte Entsorgung solcher Kleiderreste kostet viel Geld. Daher arbeitet das DRK mit Textilrecycling-Unternehmen zusammen. Die Firma nimmt einen Teil der Kleiderspenden ab, auch kaputte Textilien, denn daraus kann noch viel hergestellt werden. So entstehen zum Beispiel Fußmatten, Autositzbezüge oder Putzlappen.
Durch umweltschonendes Recycling spart das Rote Kreuz so teure Entsorgungskosten und kann den Erlös für gemeinnützige Zwecke einsetzen.
Schmutzige oder kaputte Kleidung kann das Rote Kreuz nicht an bedürftige Menschen weitergeben. Die fachgerechte Entsorgung solcher Kleiderreste kostet viel Geld. Daher arbeitet das DRK mit Textilrecycling-Unternehmen zusammen. Die Firma nimmt einen Teil der Kleiderspenden ab, auch kaputte Textilien, denn daraus kann noch viel hergestellt werden. So entstehen zum Beispiel Fußmatten, Autositzbezüge oder Putzlappen.
Durch umweltschonendes Recycling spart das Rote Kreuz so teure Entsorgungskosten und kann den Erlös für gemeinnützige Zwecke einsetzen.
Beim "Verwertermodell" wird der Inhalt des Sammelcontainers komplett an einen Textilverwerter verkauft. Einzelne DRK-Kreis- und Ortsverbände nutzen dieses Modell, beispielsweise weil sie zu einem großen Teil auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sind und keine Ressourcen für eigene Kleiderausgabestellen haben.
Die Textilien werden dann nach unterschiedlichen Qualitäten sortiert. Rund 10% sind Abfall, rund 35% sind nicht mehr als Kleidung zu tragen – und werden zu Dämmstoffen oder Putzlappen verarbeitet.
Rund die Hälfte einer Sammlung im Kleidercontainer des DRK ist als Kleidung noch tragbar und wird von den Firmen als Secondhandware in unterschiedliche Länder exportiert und dort verkauft. Die Erlöse, die das Rote Kreuz damit erzielt, fließen auf lokaler Ebene in unsere satzungsgemäßen Aufgaben.
Das DRK arbeitet bundesweit mit über 15 Verwertungsunternehmen zusammen. Die größeren davon sind die SOEX Group mit Sitz in Ahrensburg bei Hamburg, TEXAID mit Sitz in Darmstadt und Dohmann Textilverwertung mit Sitz in Wolfen. Die Verwertungsunternehmen exportieren zunehmend weniger Ware nach Afrika, nach West- und Osteuropa, in den Nahen Osten und nach Asien.
Diese Anteile sind von Verwerter zu Verwerter unterschiedlich.
Wir haben uns im Rahmen unserer Transparenz-Initiative selbst die Frage gestellt, ob diese Exporte vertretbar sind – und haben zahlreiche seriöse Gutachten und Studien dazu gesichtet.
Das Ergebnis ist: Die Vorwürfe, Altkleiderexporte hätten die Textilindustrie in afrikanischen Ländern ruiniert, gelten heute als überholt. Altkleiderexporte sind nicht ursächlich dafür verantwortlich, dass es in Afrika kaum eigene Textilproduktion gibt.
Vielmehr gibt es ein ganzes Bündel an Ursachen: problematische Produktionsbedingungen, häufiger Stromausfall, unregelmäßige Wasserversorgung, fehlende Ersatzteile – aber auch die Streichung von Subventionen an die Textilbetriebe ab Anfang der 80er Jahre.
Weitere Informationen finden sich auch in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion von Februar 2012. Darin heißt es, der Rückgang der lokalen Produktion sei zum Teil auch auf "wirtschaftliche und handelspolitische Probleme des jeweiligen Entwicklungslandes" zurückzuführen. Dazu zählten unter anderem "mangelnde Produktivität von Betrieben", staatliche Eingriffe und Wettbewerbsverzerrungen durch Importzölle.
Bereits seit den 1970er Jahren hat sich weltweit die Textilindustrie nach Asien verlagert. Dabei sind nicht nur in Europa viele Produktionsstätten und Arbeitsplätze verloren gegangen, sondern auch in Afrika. Die große Nachfrage in Afrika wurde durch Importe von Neukleidung aus Asien, aber besonders auch durch Secondhand-Kleidung ersetzt.
Gleichzeitig sind in Afrika durch die Weiterverarbeitung von gebrauchten Kleidern auch neue Arbeitsplätze entstanden, da eine große Anzahl von Menschen vom Handel oder dem Umarbeiten dieser Kleidung lebt.
Darüber hinaus sollte man beim Thema Altkleiderexporte auch den Umweltaspekt berücksichtigen. Es ist besser, den Kleidern ein zweites Leben zu geben, als sie auf den Müll zu werfen und unter Verbrauch wichtiger Rohstoffe ständig neue Kleider zu produzieren.
Grundsätzlich tragen wir Sorge dafür, dass die Textilverwerter, mit denen wir im Rahmen des Take-Back-Programms zusammenarbeiten, die geltenden gesetzlichen Importregularien (z. Bsp. Importembargos) einhalten.
Einzelne DRK-Kreis- und Ortsverbände nutzen das Verwertermodell, beispielsweise weil sie zu einem großen Teil auf ehrenamtliches Engagement angewiesen sind und aufgrund fehlender Ressourcen keine eigenen Kleiderausgabestellen betreiben können. Die Erlöse ermöglichen soziale Projekte in der Region.
Nein. Altkleider in sehr weit entfernt gelegene Katastrophengebiete, beispielsweise nach Haiti oder Japan, zu fliegen ist logistisch und wirtschaftlich nicht sinnvoll. Die Luftfrachtkosten würden in unangemessenem Verhältnis zum Wert der Hilfsgüter stehen.
Das Rote Kreuz geht daher einen nachhaltigeren Weg und beschafft Kleidung für Betroffene in einer dem Katastrophengebiet naheliegenden Region und stärkt damit die regionale Wirtschaft.
Hilfslieferungen in ärmere Länder, die auf dem Landweg möglich sind, gibt es punktuell – wie oben beschrieben. Für afrikanische Länder funktioniert dieses Modell aber nicht, weil die Logistikkosten unangemessen hoch sind.
Um es anschaulich zu machen: Theoretisch müsste jeder Kleiderspender bereit sein, zu seinem gefüllten Kleiderbeutel noch eine Geldspende für Sortierung und Transport zu leisten. Denn wir sind eine spendenfinanzierte Organisation. Aber auch im Sinne der Entwicklungshilfe ist es nicht sinnvoll, Armut im großen Stil durch Sachspenden bekämpfen zu wollen. Wie das DRK in Afrika hilft, erfahren Sie auf unseren Weltweit-Seiten.
Nein, Altkleider gehören nicht in den Müll – denn Altkleider helfen zu helfen. Leider landen viele Tonnen gebrauchte Kleidung im Hausmüll, vergrößern den Müllberg und stellen eine Belastung für die Umwelt dar. Textilien mit synthetischen Stoffen wie Polyester oder Polyamid sind laut dem deutschen Abfallgesetz als Sondermüll einzuordnen.
Jede/r Deutsche kauft pro Jahr rund 12 kg neue, modische Kleidung. Doch wohin mit der alten Kleidung? Sofern sie sauber und noch gut in Schuss ist, können Sie diese jetzt in ausgewählten ZARA-Filialen abgeben und damit der Kleidung, die Sie nicht mehr tragen, ein neues Leben schenken. Ein Teil der gut erhaltenen Kleiderspenden geht in die Kleiderkammern des DRK. Dort wird die Kleidung sortiert, aufbereitet und weitergegeben. Natürlich nimmt das DRK Ihre Kleidung auch in seinen Kleiderkammern, Secondhand-Läden und in den Geschäftsstellen entgegen.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf in den Secondhand-Läden kann das DRK die Jugendarbeit, den Suchdienst, die Kleiderkammern selbst oder unsere ehrenamtlichen Bereitschaften unterstützen, wie zur Anschaffung von Ausrüstung, die im Katastrophenschutz benötigt wird.
Wir wissen, dass immer mehr Container illegal aufgestellt werden – und diese Entwicklung betrachten wir mit Sorge. Denn natürlich wirkt sich das negativ auf unsere Sammlungsmengen aus.
Wir appellieren daher an Kleiderspender, nur an bekannte und seriöse Organisationen zu spenden, die sich mit Namen und Adresse zu erkennen geben und dort auch erreichbar sind. Und wir appellieren an die Kommunen, dem Wildwuchs Einhalt zu gebieten.
Wir hoffen, dass die Qualität der Kleiderspenden in den Filialen von ZARA höherwertiger ist als der Inhalt einer Containersammlung, die nur zur Hälfte noch tragbare Kleidung enthält. Das Take-Back-Programm eröffnet dem DRK neuen Zugang zu Kleiderspenden. Für ZARA-Kundinnen und -Kunden ist es eine tolle Möglichkeit, beim Einkaufen nebenbei etwas Gutes für Menschen und die Umwelt zu tun.
Sie können alle Textilien, Schuhe und Accessoires spenden, die noch trag- und gebrauchsfähig sind. Egal ob Frauen-, Männer-, Kinder- oder Baby-Kleidung: Hosen, Hemden, Blusen, Röcke, T-Shirts, Jacken, Mäntel, Pullover, Sport- und Freizeitkleidung, Unterwäsche, Mützen, Hüte, Schals, Schuhe, Stiefel, Sandalen, Sportschuhe, Handtücher, Bettbezüge, Bettlaken, Gürtel, Handtaschen, Handschuhe, Rucksäcke, Gardinen. Hauptsache trocken und sauber!
Zara ist eine Marke der Inditex-Gruppe. Inditex wurde 1975 in Spanien gegründet und ist heute eines der weltweit größten Textilunternehmen mit Kollektionen in mehr als 200 Märkten. Herzstück des Geschäfts ist die Marke Zara. Der Online-Shop und die bundesweit 74 Filialen in Deutschland arbeiten als integrierte Handelsplattformen nahtlos zusammen.
Dabei stellt Zara den Kunden in den Mittelpunkt seines Geschäftsmodells. Genau zu wissen und zu liefern, was Kunden möchten, erfordert eine sorgfältige Organisation, viel Liebe zum Detail und branchenführende technologische Innovationen in jedem Teil der Wertschöpfungskette. Weitere Informationen auf der Unternehmenswebsite: www.inditex.com
Das Zara Take Back Programm ist eine freiwillige Rücknahme im Sinne der Produktverantwortung. Zara möchte den Kreislauf schließen und einen vollständigen und effizienten Lebenszyklus für seine Produkte entwickeln, in dem nichts verschwendet wird. Mit dem Take Back Programm möchte Zara verhindern, dass noch tragbare Kleidung im Müll landet. Zara will es daher Kunden und Mitarbeitenden so einfach wie möglich machen, gebrauchte Kleidung zu recyceln und damit gleichzeitig lokale gemeinnützige Organisationen zu unterstützen. Die gesammelten Textilien und Accessoires gehen als Kleiderspende an gemeinnützige Partner wie das Deutsche Rote Kreuz.
In Deutschland hat sich Zara mit dem Deutschen Roten Kreuz zusammengeschlossen, um das Take Back Programm zu starten. Weitere Informationen unter www.zara.com.
In Deutschland gehen die Kleiderspenden direkt an das DRK aus Ihrer Region.
Das DRK sortiert die Ware für die Direkthilfe in Kleiderkammern oder für den Weiterverkauf, zur Reparatur oder zum Recycling.
Je nach Infrastruktur und Kapazität des lokalen DRK erhält Ihre Kleiderspende unter anderem folgendermaßen ein neues Leben:
Ziel all dieser Prozesse ist es, direkte soziale Unterstützung zu leisten oder soziale Projekte des DRK in Ihrer Nähe zu finanzieren.
Nein, müssen sie nicht. Sie können alle Kleidungsstücke oder Textilien, die Sie recyceln möchten, abgeben.
Zara stellt sein Filialnetz zur Verfügung, damit gut erhaltene Kleidungsstücke, die Sie aussortiert haben, ein neues Leben erhalten. Die gesammelte Ware wird vom DRK aus der Nähe in der Filiale abgeholt und es wird dann jedes Kleidungsstück klassifiziert, damit es bestmöglich weiterverarbeitet werden kann.
Nein. Beim Zara Take Back Programm handelt es sich um eine freiwillige Rücknahme im Sinne der Produktverantwortung von Zara. Das Zara Take Back Programm ist für das Unternehmen eine Investition in Umwelt- und Sozialprogramme. Es dient dazu, den Kreislauf zu schließen und nicht mehr benötigter Kleidung ein neues Leben zu schenken.