Eine Helferin des Türkischen Roten Halbmonds mit einen jungen Mädchen auf dem Arm. Beide lächeln in die Kamera.
1 Jahr nach den Erdbeben

Schweres Erdbeben in der Türkei und Syrien

Am Morgen des 6. Februar 2023 kam es in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien zu einem schweren Erdbeben. Mit Ihrer Unterstützung können wir und unsere Schwestergesellschaften weiterhin Menschen bedarfsgerecht unterstützen.

Was ist passiert?

Am Morgen des 6. Februar 2023 erschütterten schwere Erdbeben die Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien und hinterließen große Verwüstung. Die Katastrophe forderte über 59.259 Tote und 125.000 Menschen wurden verletzt; mehr als 280.000 Gebäude sind eingestürzt oder beschädigt. Insgesamt sind rund 17,9 Mio. Menschen betroffen, viele davon haben ihren gesamten Besitz verloren. 

Das Deutsche Rote Kreuz, in enger Zusammenarbeit mit seinen Schwesterngesellschaften, ist seit den ersten Stunden nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien im Einsatz.  

1 Jahr nach dem Erdbeben: Eine Katastrophe – Unterschiedliche Anforderungen an die Humanitäre Hilfe

Auch ein Jahr nach der Katastrophe ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in enger Zusammenarbeit mit seinen Schwestergesellschaften, dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) und dem Türkischen Roten Halbmond (TRH), weiterhin in den betroffenen Regionen tätig. Die unmittelbare Soforthilfe hat sich zu mittelfristigen Unterstützungsprogrammen entwickelt.

Kette von Helfenden entladen einen Helikopter mit Hilfsgütern.
Menschenkette von Helferinnen und Helfer des Türkischen Roten Halbmonds entladen einen Helikopter mit Hilfsgütern.

Fokus auf mittel- bis langfristigen Auswirkungen

Aktuell richtet das Deutsche Rote Kreuz seinen Fokus darauf, die betroffenen Familien darin zu unterstützen, die mittel- bis langfristigen Auswirkungen der verheerenden Erdbeben besser zu bewältigen. Dies beinhaltet zum Beispiel die Bereitstellung von Notunterkünften und den Wiederaufbau wichtiger Infrastrukturen. Zudem Entsenden wir, wo nötig, Fachkräfte, unterstützen die Gewährleistung medizinischer Versorgung sowie Fortbildungs- und Trainingsprogramme für die Mitarbeitenden und Freiwilligen der jeweiligen Schwesterngesellschaften. 

Ein Jahr nach dem Beben besteht die Herausforderung darin, an verschiedenen Orten wirksame Hilfe zu leisten und gleichzeitig den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Vielfalt unserer Unterstützung stärkt die Widerstandsfähigkeit der Menschen, besonders in langanhaltenden, komplexen Krisensituationen wie in Syrien.

Christian ReuterDRK-Generalsekretär

Türkei: Vielseitige Unterstützung der Betroffenen

Jungs zeigen stolz Ihre Gesichtsbemahlung.

Das DRK unterstützt den Türkischen Roten Halbmond (TRH) vor allem in den am stärksten betroffenen Provinzen. Dies umfasst die Bereitstellung wichtiger Güter wie Zelte, Decken und Hygienesets sowie die Verteilung von Mahlzeiten an über 800.000 Menschen. Überwinterungspakete und Bargeldhilfen wurden an besonders vulnerable Haushalte verteilt. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der psychischen Gesundheit, wofür psychosoziale Betreuungsangebote und professionelle medizinische Unterstützung bereitgestellt werden. Der TRH führt zudem viele weitere Maßnahmen durch, um den vielfältigen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. 

Ernährung 

Der TRH hat die Versorgung der Betroffenen und der Einsatzteams mit Mahlzeiten unterstützt. Ungefähr 20 Millionen Suppen, 430 Millionen Portionen warme Mahlzeiten, 398 Millionen Brote und 43 Millionen Trockennahrungsmittel wurden verteilt. Zusätzlich wurden, auch durch die Unterstützung des DRK, 152.804 Essenspakete an Betroffene ausgegeben. 

Blutdienste 

Der TRH hat Blut- und Plasma-Spenden organisiert, um den potenziellen Bedarf zu decken. Nach dem Erdbeben haben 1.506.002 Menschen Blutspendezentren aufgesucht und TRH hat 1.829.919 Blutspenden an Krankenhäuser geliefert.

Unterkünfte und Logistik  

Der TRH stellt Notunterkünfte für die betroffenen Familien zur Verfügung. Insgesamt wurden 134.677 Zelte und Wohncontainer in den betroffenen Regionen aufgestellt. Über ein hochprofessionelles Logistiknetzwerk werden Hilfsmaterialien in die betroffenen Regionen geliefert und verteilt. 

Soziale Dienste und Psychosoziale Unterstützung 

Der TRH ist mit sozialen Beratungsteams vor Ort, um die traumatischen Auswirkungen des Erdbebens zu mildern. Experten für psychosoziale Notfallversorgung unterstützen die Betroffenen in der Katastrophenregion. Bisher wurden 207.856 Personen psychologisch betreut. 

Winterhilfe 

Der TRH unterstützt die betroffene Bevölkerung auch im Winter mit Heizgeräten, Planen, Reparatur-Sets, Winterkleidung und Decken. 

Finanzielle Unterstützung 

Der TRH hat verschiedene Formen von Bargeldhilfen in Höhe von 67 Millionen Euro für die von den Erdbeben betroffenen Regionen bereitgestellt. Viele der dadurch geförderten Projekte richten sich an Kinder und Familien und tragen Namen wie “Zeit für gemeinsames Gutes" (BİZ) und "Kinder zuerst". Die Bargeldhilfen unterstützen Menschen zum Beispiel bei der Vorbereitung auf die kalten Wintermonate und lokale Bauern bei der Instandsetzung und Aufrechterhaltung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe. 

Syrien: Unterstützung des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC)

Helferin im Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer
Syrien: Gesundheitsversorgung mit mobilen medizinischen Einheiten, die in den betroffenen Gemeinden eine medizinische Versorgung gewährleisten.

Letztes Jahr leistete der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC) mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes und weiteren Partnern der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung umfangreiche Hilfe für über 15 Millionen vom Erdbeben betroffene Menschen. Diese Unterstützung beinhaltete u.a. die Verteilung von Hilfsgütern wie Hygienesets, Matratzen und Decken. Die logistische Abwicklung dieser Hilfsmaßnahmen wurde vom DRK maßgeblich unterstützt. Zusätzlich wurden Bargeldhilfen zur Unterstützung während der Wintermonate bereitgestellt und mobile Gesundheitseinheiten zur medizinischen Grundversorgung eingesetzt. SARC führt zudem eine Reihe weiterer Maßnahmen durch, um den vielfältigen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden. 

Hilfe in Form von Sachleistungen und Soforthilfe

Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen wurden 15.500 Hygienesets, 10.000 Menstruationshygieneartikel, 100.000 Erwachsenenwindeln, 4.900 Matratzen und 9.440 Decken  verteilt. Zusätzlich wurde eine lokale Küche in Aleppo unterstützt, um 1.000 Personen über drei Monate mit warmen Mahlzeiten zu versorgen. Des weiteren wurden drei mobile medizinische Einheiten an den Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) gespendet, um die medizinische Hilfe in den Erdbebengebieten zu verstärken.

Bargeldhilfen

Unterstützung von rund 10.000 syrischen Haushalten mit nicht zweckgebundenen Bargeldzahlungen in Höhe von 2,8 Millionen Euro zur selbstbestimmten Deckung ihrer Grundbedürfnisse und zur Vorbereitung auf den Winter. 

Gesundheitsversorgung

Die Bereitstellung und Verteilung von medizinischen Verbrauchsmaterialien und Medikamenten, sowie die Unterstützung der lokalen Gesundheits- und Erste-Hilfe-Teams des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds (SARC) bilden wesentliche Säulen der humanitären Hilfeleistung in den von der Katastrophe betroffenen Gebieten.

Ebenfalls werden Aktivitäten im Bereich Reproduktions-, Mütter-, Neugeborenen- und Kinder-Gesundheit (RMNCH) im SARC-Kinderkrankenhaus und weiteren relevanten Privatkliniken in Aleppo unterstützt. Dadurch wurden 1.000 natürliche Geburten und 1.000 Kaiserschnitte erfolgreich durchgeführt sowie zahlreiche notfallchirurgische Eingriffe realisiert. Zudem wird eine finanzielle Unterstützung für die laufenden Betriebskosten gewährt.

Kind und Frau bei Programm zu psychosozialem Suppot in Syrien

Weitere Hilfe ist dringend notwendig!

Die Situation im Südosten der Türkei und in Syrien ist weiterhin schwierig. Vor allem in Syrien kann man von einer "Krise in der Krise" sprechen, da der anhaltende Konflikt im Land die Widerstandsfähigkeit der Menschen schon vor der Erdbebenkatastrophe deutlich geschwächt hat. Mit Ihrer Unterstützung können wir und unsere Schwestergesellschaften weiterhin Menschen bedarfsgerecht unterstützen.

Humanitäre Geldleistungen nach dem Erdbeben

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt 6.700 besonders vom Erdbeben betroffene Familien mit Bargeldhilfen, damit diese die Folgen des schweren Bebens besser bewältigen können. Um ihre dringendsten Bedürfnisse decken zu können, gelten die humanitären Geldleistungen uneingeschränkt, das heißt, sie können für verschiedenste Zwecke eingesetzt werden – von Nahrungsmittelbeschaffung über die Gesundheitsversorgung bis hin zur Deckung von Unterkunftskosten. Die Höhe der Bargeldhilfen, jeweils 1.050.000 Syrische Pfund (rund 75 €, Stand 22.09.23) für drei Monate (insgesamt rund 225 €), ist angepasst an die lokalen Bedingungen.

Hilfstransporte: Humanitäre Logistik in die Krisenregionen Türkei und Syrien

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) organisierte umfassende Hilfstransporte in die von dem Erdbeben betroffenen Gebiete der Türkei und Syrien. Bereits am 10. und 11. Februar wurden die ersten Hilfsgüter per Flugzeug und LKW-Konvoi in die Türkei geliefert, beladen u.a. mit 10.000 Decken, 5.000 Isoliermatten, und 560 winterfeste Familienzelte, um den Schutz vor der Kälte zu gewährleisten.  

Weitere Transporte am 17. und 21. Februar brachten insgesamt über 340 Tonnen an Hilfsgütern, einschließlich Hygienepakete, Sanitärcontainer, und Rettungswagen, die dem Türkischen Roten Halbmond übergeben wurden. Zusätzlich wurden 250.000 Euro zur direkten Nutzung für die finanzielle Deckung der dringendsten Bedarfe bereitgestellt. 

Parallel dazu fand am 23. Februar ein spezialisierter Hilfsflug von Leipzig nach Damaskus statt, bei dem 20 Tonnen lebenswichtiger Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial für Syrien transportiert wurden. Diese Güter wurden anschließend über das medizinische Logistiknetzwerk des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds in den Gesundheitseinrichtungen der betroffenen Regionen verteilt. 

Aktuelle DRK-Meldungen

Boot auf dem Dach eines Hauses, Zerstörung
Boot auf dem Dach eines Hauses, Zerstörung
· Interview · Frauke Weber
Gerade hatte Frauke Weber ihre Arbeit beim DRK-Suchdienst begonnen, als ein Erdbeben im Indischen Ozean am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 zu verheerenden Tsunamis in 13 Ländern führte, darunter Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand. Heute erinnert sie sich an ihren ersten großen Einsatz.
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
· Syrien
Zur humanitären Lage in Syrien sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK):
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
· Libanon
Angesichts der weiteren Eskalation der Gewalt in Nahost nimmt die Gefährdung für die Zivilbevölkerung in Libanon zu. Das Libanesische Rote Kreuz (LRK) ist rund um die Uhr mit Rettungskräften im Einsatz, um den Menschen vor Ort zu helfen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt seine Schwestergesellschaft seit Langem und weitet diese Hilfe aktuell deutlich aus. Darüber hinaus unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) bei der Versorgung nach Syrien geflüchteter Menschen. „Die Zivilbevölkerung in der Region ist dringend auf Hilfe angewiesen. Wir werden alles dafür tun,…
Boot auf dem Dach eines Hauses, Zerstörung
Boot auf dem Dach eines Hauses, Zerstörung
· Interview · Frauke Weber
Gerade hatte Frauke Weber ihre Arbeit beim DRK-Suchdienst begonnen, als ein Erdbeben im Indischen Ozean am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 zu verheerenden Tsunamis in 13 Ländern führte, darunter Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand. Heute erinnert sie sich an ihren ersten großen Einsatz.
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
Helfender des Syrischen Arabischen Roten Halbmonds verteilt Nahrung an Kinder
· Syrien
Zur humanitären Lage in Syrien sagt Christof Johnen, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK):
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
Krankenwagen des Libanesischen Roten Kreuzes im Einsatz
· Libanon
Angesichts der weiteren Eskalation der Gewalt in Nahost nimmt die Gefährdung für die Zivilbevölkerung in Libanon zu. Das Libanesische Rote Kreuz (LRK) ist rund um die Uhr mit Rettungskräften im Einsatz, um den Menschen vor Ort zu helfen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) unterstützt seine Schwestergesellschaft seit Langem und weitet diese Hilfe aktuell deutlich aus. Darüber hinaus unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) bei der Versorgung nach Syrien geflüchteter Menschen. „Die Zivilbevölkerung in der Region ist dringend auf Hilfe angewiesen. Wir werden alles dafür tun,…

FAQs

Infos zu Spenden & Hilfsangeboten

Wie kann ich helfen? 

Ds DRK bittet um Spenden für die Menschen in den betroffenen Regionen in der Türkei und in Syrien und hat dafür folgenden zentralen Spendenzweck eingerichtet: „Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“. 

IBAN: DE63370205000005023307 
BIC: BFSWDE33XXX 
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien 

Online-Spende

Sachspenden 

Die Not der betroffenen Menschen und damit ihr Bedarf an Unterstützung ist groß. Damit Hilfe tatsächlich ankommt, ist es wichtig, dringend benötigte Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht unnötig zu belasten oder gar zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Hilfslieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sondern behindern die humanitäre Arbeit vor Ort. Das DRK kann weder den Transport privater Sachspenden übernehmen, beziehungsweise diesen organisieren, noch die für den Transport notwendigen Zollbescheinigungen beschaffen und etwaige Formalitäten erledigen. Anderslautende Hinweise sind schlicht falsch. Darüber hinaus ist es nicht möglich, sich einem Hilfskonvoi des DRK anzuschließen. 

Geldspenden sind gegenüber Sachspenden eine deutlich effektivere Art der Hilfe. Der große Vorteil von Geldspenden ist, dass die bedachte Organisation damit die Möglichkeit hat, die Verwendung der Mittel flexibel sich ändernden Verhältnissen und einer sich verändernden Bedarfslage in den betroffenen Gebieten anzupassen.  

Anfragen von Unternehmen 

Anfragen von Unternehmen zu Spenden oder Kooperation können an unternehmen(at)drk(dot)de gerichtet werden. 

Hilfsangebote von Ärztinnen und Ärzten, Notfallsanitäterinnen und -sanitätern sowie Krankenpflegerinnen und -pflegern und sonstigem Gesundheitspersonal (z.B. Hebammen): 

Wir sind sehr dankbar für Ihr Angebot, in dieser schweren Krise mit dem Deutschen Roten Kreuz zu arbeiten. 

Das DRK hält bereits jetzt unter anderem Gesundheitspersonal vor, um in Sofort- und Nothilfeeinsätzen reagieren zu können.  

Dieses Gesundheitspersonal, aber auch Personal in den Bereichen Wassertechnik, Logistik, Finanzen usw. sind Teil des DRK-Sofort- und Nothilfepersonalpool (Surge Roster). 

Um Teil des Rosters zu werden, müssen Interessierte eine Zahl an verpflichtenden Online- und Präsenztrainings absolvieren, die vom DRK und seinen Schwestergesellschaften angeboten werden.  

Studierende und Personen, die ein solches Training nicht absolviert haben, können leider in keiner Weise eingesetzt werden. 

Vor allem bei Einsätzen in Krisengebieten ist ein spezielles Sicherheitstraining im Vorfeld eines Einsatzes essenziell.  

Der DRK-Trainingskalender sowie weitere Informationen zu den Voraussetzungen, gesuchten Profilen und verpflichtenden Online- und Präsenztrainings sind hier abrufbar: Training Programme for International Deployments

Interessierte können ihr Profil an das DRK übermitteln und sich auf Trainings bewerben. Wichtig: Kontaktdaten und Lebenslauf müssen auf Englisch vorliegen. 

Weitere Fragen können gerne an surge(at)drk(dot)de gerichtet werden. 

Infos zur Hilfe für Angehörige

Was kann ich tun, wenn ich nach dem Erdbeben Angehörige vermisse?

In der vom Erdbeben betroffenen Grenzregion in der Türkei und in Syrien waren vielerorts die Kommunikationssysteme gestört und die vom Erdbeben betroffenen Angehörigen konnten daher zunächst selbst keinen Kontakt zu ihren Familien innerhalb oder außerhalb der Katastrophengebiete aufnehmen bzw. waren für diese nicht erreichbar. Die beschädigte Infrastruktur der Kommunikationssysteme konnte in den darauffolgenden Tagen weitestgehend wiederhergestellt werden. Unabhängig davon ist der Kontakt zu einem gesuchten Familienmitglied vielleicht bisher noch nicht wiederhergestellt worden und Ihre Familie quält weiterhin die Ungewissheit darüber, wo Ihre Angehörigen sich befinden und wie es ihnen geht. 
 
Betrifft Ihre Sorge ein deutsches Familienmitglied in der Türkei, empfehlen wir Ihnen, folgende Hinweise des Auswärtigen Amts zu beachten: Erdbeben in der Türkei und Syrien. Darin weist das Auswärtige Amt auf die Möglichkeit hin, Ihr Anliegen über ein Kontaktformular auf konsularischem Weg an die türkischen Behörden zu richten.

Wenn es Ihnen nicht gelingt, Ihre Verwandten über die regulären Kommunikationsmittel, mit Hilfe von Angehörigen in den betroffenen Gebieten oder über konsularische Wege zu finden, steht der DRK-Suchdienst an Ihrer Seite, um Sie bei Ihren Suchbemühungen zu unterstützen:

Für Suchanliegen von in Syrien lebenden Angehörigen, deren vermisste Familienmitglieder sich zum Zeitpunkt des Erdbebens in einer der Provinzen von Aleppo, Tartus, Latakia oder Hama aufgehalten haben, hat der Syrisch-Arabische Rote Halbmond (SARC) vier entsprechende Hotlines eingerichtet. Mit den übermittelten Informationen sucht ein Netzwerk von freiwilligen Helfenden des SARC z.B. in Krankenhäusern und Unterkünften dieser Provinzen nach den Vermissten. Da dieses Hotline-Angebot sich beschränkt auf Angehörige, die sich in Syrien aufhalten, unterstützt der DRK-Suchdienst Familien, die ihren Wohnsitz in Deutschland und kein Familienmitglied in Syrien haben, das bei der Suche nach vermissten Angehörigen helfen könnte. Nutzen Sie in diesem Fall unser Kontaktformular Internationale Suche - DRK-Suchdienstoder wenden Sie sich an die für Sie zuständige DRK-Suchdienst-Beratungsstelle: DRK-Suchdienst in Ihrer Nähe

Auch suchende Angehörigen, die aufgrund des Erdbebens ein Familienmitglied in der Türkei vermissen, können sich auf diesem Wege an den DRK-Suchdienst wenden. Im Rahmen der Internationalen Suche arbeitet der DRK-Suchdienst eng mit dem Suchdienst des Türkischen Roten Halbmonds zusammen. Aufgrund der Gefahr weiterer Erdbeben in dem Gebiet sowie anhaltender Maßnahmen zur Trümmerbeseitigung ist eine aktive Suche vor Ort zwar noch nicht möglich. Entsprechende Suchanfragen aus dem internationalen Suchdienst-Netzwerk werden jedoch in enger Kooperation mit unterschiedlichen türkischen Behörden bearbeitet. 
 
Aktuelle Informationen veröffentlichen wir über die DRK-Suchdienst-Website: drk-suchdienst.de.  

Infos zur DRK-Hilfe in der Türkei und Syrien

Wie kommt die Hilfe in den syrischen Gebieten an?  

Unsere Partner vom Türkischen Roten Halbmond und Syrischen Arabischen Roten Halbmond sind mit ihren lokalen Teams und Freiwilligen überall in der betroffenen Region unermüdlich im Einsatz. Voraussetzung ist allerdings, dass Vereinbarungen über Sicherheit und Zugang für die Einsatzkräfte mit den örtlichen Verantwortlichen getroffen werden und diese auch gewährleistet werden können. Derzeit laufen unter Beteiligung von internationalen Organisationen Verhandlungen über humanitäre Zugänge in Syrien. Lokale Teams retten und helfen, wo sie können, ab der ersten Stunde. Die Nachlieferung von größeren Hilfsgüterladungen und Ausrüstung ist logistisch deutlich komplexer. 

Vor allem die Situation in Syrien ist äußerst komplex: Das Land wird seit 12 Jahren von einem bewaffneten Konflikt und einer schweren Wirtschaftskrise heimgesucht. Aufgrund des Mangels an Strom und Treibstoff, der geschwächten Infrastruktur und politischen Komplexität ist es in vielen Gebieten, auch im Norden Syriens, eine besondere Herausforderung, humanitäre Hilfe zu leisten. Der Syrische Arabische Rote Halbmond arbeitet derzeit rund um die Uhr in Hama, Aleppo, Tartous und Latakia. Der Zugang zur Region Idlib und zu Hunderten von Dörfern dazwischen ist nach wie vor schwierig. Freiwillige Helferinnen und Helfer, die nur über begrenzte Mittel verfügen, waren und sind die Ersten, die helfen. 

Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung setzt sich dafür ein, Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen, wo immer und wer immer sie sind. Der humanitäre Zugang darf nicht eingeschränkt werden. Seit Jahren weist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) alle Parteien unmissverständlich auf diesen Punkt hin. 

Wie organisiert das DRK Hilfeleistungen in Syrien? 

Das DRK arbeitet seit 2012 in Syrien und ist derzeit mit einem Team von drei internationalen Mitarbeitenden und einer syrischen Mitarbeiterin in Damaskus vertreten. Das DRK unterstützt den Syrischen Arabischen Roten Halbmond vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung,  humanitäre und medizinische Logistik und Stärkung seiner Kapazitäten. So kann trotz des anhaltenden bewaffneten Konflikts im Land fortlaufend auf Krisensituationen reagiert werden. Diese enge Verbindung ist auch die Basis für die Zusammenarbeit in der aktuellen Katastrophensituation. Durch den direkten Kontakt kann das DRK genau erfassen, was die Menschen in den betroffenen Regionen des Landes benötigen und zielgerichtet Hilfe leisten. 

Die Helferinnen und Helfer des SARC decken mehr als 60 Prozent der humanitären Hilfsleistungen in Syrien ab. 

Wie wird sichergestellt, dass die Hilfsgüter des DRK auch tatsächlich betroffene Menschen in Syrien erreichen?

Die Hilfsgüter werden in Syrien an unseren Partner, den Syrisch Arabischen Roten Halbmond (SARC) übergeben und von diesem in die von ihm betriebenen und vom DRK unterstützten Lagerhäuser transportiert. Von dort aus werden sie an betroffene Menschen in verschiedene Regionen des Landes verteilt. SARC erfasst die verteilten Güter in Berichtstabellen und übermittelt diese ans DRK. Das DRK unternimmt zudem regelmäßige Feldbesuche mit SARC.

Der Syrisch Arabische Rote Halbmond fordert die Aufhebung von Sanktionen gegen das Land, um die Lieferung von Hilfsgütern zu erleichtern. Teilen Sie die Auffassung Ihrer Schwestergesellschaft? 

Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung merkt seit geraumer Zeit an, dass Sanktionsregime, wenn auch unbeabsichtigt und indirekt, einen nachteiligen Effekt auf die Lebensumstände von vielen Menschen in betroffenen Ländern haben können. Denn obwohl viele humanitäre Hilfsaktionen von Sanktionen ausgenommen sind, zögern viele Banken und Zulieferer aus Unsicherheit bei Geldtransfers/-überweisungen bzw. Vertragsabschlüssen in sanktionierten Kontexten. Die Menschen in Syrien brauchen nicht erst seit den aktuellen Geschehnissen sicheren Zugang zu grundlegender Versorgung. Dies beinhaltet u.a. Diesel zur Stromversorgung, Trinkwasser, Gesundheitsversorgung und Bildungsmöglichkeiten. Deswegen ist es essenziell, dass humanitäre Hilfe weiterhin klar von Sanktionsregimen ausgenommen wird und auch indirekte Folgen bei den Bedarfs- und Handlungsanalysen berücksichtigt werden.  

Beeinträchtigen Sanktionen der EU die humanitäre Hilfe und/oder die Aufräumarbeiten und Suche nach Vermissten in den Erdbebengebieten in Syrien? 

Gerade in dieser schwierigen, dynamischen Situation ist es wichtig, dass mögliche nachteilige Wirkungen für humanitäre Organisationen weiter minimiert werden. Das heißt vor allem auch, dass die Funktionsweise und Hebelwirkungen von Sanktionen besser verstanden werden müssen – von humanitären Organisationen, aber auch von Banken und Zulieferern. Oft wird, wie bereits gesagt, aus Unsicherheit mit dem Umgang mit Sanktionen eher zurückhaltend und vorsichtig agiert. Hier wäre es hilfreich, wenn für schnelle Hilfe für Betroffene in dieser Situation nun auch von den Staaten schnell, konkret und umfassend aufgeklärt wird. 

Wie ist die Lage in den DRK-Büros in der Türkei und Syrien? 

Aktuell unterhält das DRK ein Büro in Damaskus in Syrien in der Zentrale des Syrischen Arabischen Roten Halbmond. Diese ist unbeschädigt und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sind wohlauf. Die Zusammenarbeit mit der türkischen Schwestergesellschaft wird normalerweise über das regionale DRK-Büro in der libanesischen Hauptstadt Beirut koordiniert. Aufgrund der derzeitigen massiven Notlage wird die zuständige DRK-Mitarbeiterin künftig aus Ankara, dem Hauptsitz des Türkischen Roten Halbmonds, arbeiten. Zur Unterstützung bei der Abwicklung der Hilfslieferungen wurde kurzfristig ein Nothilfeexperte in die Krisenregion im Süden des Landes entsandt. Zudem unterstützt unsere globale Kommunikationsdelegierte bei der Berichterstattung. 

Wie unterstützt das DRK in der Türkei darüber hinaus? 

Das DRK und den TRH verbindet eine lange Partnerschaft in der internationalen Zusammenarbeit seit 1986, die insbesondere mit Beginn der Syrien-Krise vertieft und gestärkt wurde. Die Unterstützung durch das DRK erfolgt in den Bereichen Hilfsgüterversorgung, Aufbau von Gemeindezentren sowie im Hinblick auf Programme für die mentale Gesundheit. Der TRH ist zusammen mit der staatlichen Katastrophenschutzbehörde AFAD die führende, staatlich mandatierte humanitäre Organisation in der Türkei, sowohl für die innerstaatliche Versorgung als auch für die syrischen Geflüchteten. 

Werden bestimmte Regionen bzw. Bevölkerungsgruppen wie die Kurden bei den humanitären Hilfeleistungen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes benachteiligt? 

Als gesamte Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung mit all ihren Komponenten, d.h. Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften, dem IKRK und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRK), helfen wir Menschen allein nach dem Maß der Not und folgen damit unseren Grundsätzen. D.h. wir helfen allen Menschen in Not, ungeachtet ihrer Nationalität oder ethnischen Herkunft.  

Arbeitet das DRK auch mit dem „Kurdischen Roten Kreuz“ zusammen? 

Das „Kurdische Rote Kreuz“ ist keine offiziell anerkannte Nationale Rotkreuz- oder Rothalbmond-Gesellschaft und kein Teil der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Somit ist es auch keine Schwestergesellschaft und kein Partner des DRK. 

Wieso darf nicht jeder, der helfen will, das Rote Kreuz als Zeichen beispielsweise für einen Hilfstransport nutzen? 

Das DRK sowie die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung weisen darauf hin, dass private Helferinnen und Helfer ihre Transporte nicht mit dem Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes oder des Roten Halbmondes versehen dürfen. Das ist ein klarer Missbrauch der Schutz- und Kennzeichen des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes. Die Verwendung des Roten Kreuzes, des Roten Halbmondes und des Roten Kristalls ist nach den Genfer Abkommen wie auch in deutschen Gesetzen streng reglementiert. Das Symbol darf zu Identifikations- und Schutzzwecken nur von den Sanitätsdiensten und dem Seelsorgepersonal der Streitkräfte, von Krankenhäusern sowie von anerkannten neutralen und unparteiischen Hilfsorganisationen wie dem Roten Kreuz verwendet werden und dient der Sicherheit der humanitären Helferinnen und Helfer sowie dem Schutz der von ihnen versorgten betroffenen Zivilbevölkerung. 

Ist es sicher, für den Türkischen Roten Halbmond zu spenden? 

Die einzige Aufgabe des Türkischen Roten Halbmonds, einer 155 Jahre alten humanitären Hilfsorganisation, besteht darin, Menschen in Not zu helfen und gefährdete Menschen bei Katastrophen zu unterstützen. Alle eingehenden Spenden werden ausschließlich für diese humanitäre Aufgabe verwendet. Der Türkische Rote Halbmond gewährleistet seine Rechenschaftspflicht durch transparente Berichtsverfahren, einschließlich regelmäßiger Tätigkeitsberichte und Jahresberichte. Diese Verfahren informieren jeden über die Verwendung der an den Türkischen Roten Halbmond gespendeten Mittel. 

DRK-Projekte in den Ländern

Helferin im Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer

Dreizehn Jahre bewaffneter Konflikt haben den Menschen in Syrien und den geflüchteten Menschen unermessliches Leid gebracht. Hinzukam das schwere Erdbeben in 2023. Die notleidenden Menschen in Syrien haben weiterhin große und dringende humanitäre Bedarfe. 

Portrait eines syrischen Mädchens vor einer Wand

Das DRK fördert in Zusammenarbeit mit dem Türkischen Roten Halbmond ein Projekt zur mentalen Gesundheit für Geflüchtete aus Syrien in insgesamt zwölf urbanen Zentren in der Türkei.

Helferin im Gespräch mit einem Rollstuhlfahrer

Dreizehn Jahre bewaffneter Konflikt haben den Menschen in Syrien und den geflüchteten Menschen unermessliches Leid gebracht. Hinzukam das schwere Erdbeben in 2023. Die notleidenden Menschen in Syrien haben weiterhin große und dringende humanitäre Bedarfe. 

Portrait eines syrischen Mädchens vor einer Wand

Das DRK fördert in Zusammenarbeit mit dem Türkischen Roten Halbmond ein Projekt zur mentalen Gesundheit für Geflüchtete aus Syrien in insgesamt zwölf urbanen Zentren in der Türkei.

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende