Stele in Stuttgart für den Rotkreuzgründer Henry Dunant

Stuttgart: „Ich liebe das Schwabenland“

Schon in den frühen Tagen seines Engagements hat Henry Dunant engen Kontakt zu Stuttgarter Persönlichkeiten. Nach der Fertigstellung der Erinnerung an Solferino geht er auf eine Art Werbetour für seine Ideen durch Europa und lernt dabei in Stuttgarter den Dekan Dr. Ernst Wagner kennen, der sein Buch dann auch ins Deutsche übersetzt.

Nach seinem Bankrott 1868 verbringt Dunant zunächst einige von Armut und sogar Obdachlosigkeit geprägte Jahre in Paris. 1876 zieht er dann ins Haus des Pfarrers Wagner in ein und verbringt dort weitgehend die folgenden elf Jahre. Das Haus ist nicht erhalten, es stand im heutigen Stadtteil Hasenberg in der Hasenbergsteige 7.

Anlässlich des 100. Todestages von Dunant wird Ende Oktober 2010 in den Grünanlagen der Hasenbergsteige ein Gedenkstein in Form einer gebrochenen Stele enthüllt, den der Steinbildhauer Martin Raff geschaffen hat. Die vier aufeinanderstehenden Quader sind mit den wesentlichen Daten der Biographie Dunants und dem Leitspruch „Tutti Fratelli“ (alle sind Brüder) beschriftet, der 1859 nach der Schlacht von Solferino zum Motto der Hilfsbemühungen wurde. Das Denkmal nimmt auch Bezug auf die drei heimischen Weggefährten Dunants, den Theologen Christoph Ulrich Hahn, den Pfarrer Ernst Wagner und den Gymnasiallehrer Rudolf Müller. Und es zitiert einen Ausspruch Dunants: „Oh, wie schön ist dieses Stuttgart. Ich liebe das Schwabenland.“

VS

Adresse und Öffnungszeiten

Dunant-Denkmal
Hasenbergsteige 10
70178 Stuttgart

Öffnungszeiten: Das Denkmal ist frei zugänglich.

Tipps & Links

Weitere allgemeine Rotkreuzdenkmäler und solche für Persönlichkeiten: Berlin (Falkenhagener Feld), Bonn, Gelsenkirchen, Hatterwüsting, Karlsruhe, Kiel, Koblenz und Tönning

Auch sehenswert: In und um Stuttgart finden sich mittelalterliche Burgen, barocke Residenzen und prachtvolle Herrschaftssitze. Aber auch Museen, Gärten und Parks oder das Weissenhofmuseum von Le Corbusier, das zum UNESCO-Welterbe gehört. (www.stuttgart-tourist.de)

Buchtipp: Rudolf Müller mit Unterstützung von Henry Dunant, Entstehungsgeschichte des Roten Kreuzes und der Genfer Konvention, 1897. Reprint bei European historical books (www.books2ebooks.eu)

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