Neben dem früheren Erholungsheim erinnert im thüringischen Saasa auch noch ein Gedenkstein daran, dass dies ein besonderer Ort für Rotkreuzschwestern war.
Mit Inbetriebnahme des Erholungsheims für Rotkreuzschwestern im Jahr 1915 wird ein separat gelegenes Gebäude zusätzlich als Altersheim hergerichtet. Eine Schrift der Einrichtung aus dem folgenden Jahr hält fest, dass es „seine Bewohner außer dem Frieden einer anmutigen Umgebung auch alle Vorteile einer oft wechselnden, stets aber ihren Anschauungen und Interessen angepaßten Gesellschaft genießen läßt. Für ältere, kränkliche oder arbeitsmüde Schwestern bietet die Anlage eine bleibende Stätte“.Was dann zur Folge hat, dass die Rotkreuzschwestern in Saasa auch einen Bestattungsplatz haben wollen und sollen. Daher wird auf dem Ortsteilfriedhof ein mit Büschen abgegrenztes Areal für mehrere Grabstellen eingerichtet. Um 1930 wird dann in der Mitte dieses Areals noch eine Buche gepflanzt.
Zwischen 1918 und 1945 finden hier die ehemalige Generaloberin des Verbandes der Schwesternschaften, Elisabeth Tomitius, und zwölf weitere Rotkreuzschwestern ihre letzte Ruhestätte. Zudem versterben während des Zweiten Weltkriegs eine Oberin, die im Erholungsheim zu Gast gewesen ist, eine Hausgehilfin und eine DRK-Helferin im Schwesternheim.
Jahrelang kümmern sich die Friedhofsverwaltung von Eisenberg und der Kirchenvorstand von Saasa um die Gräber. 1985 muss die Buche auf der Grabstätte jedoch gefällt werden, da sie inzwischen morsch geworden ist. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch die Grabstellen der Schwestern aufgelöst. Allerdings wird ein Gedenkstein an Generaloberin und die anderen zwölf Schwestern an der südlichen Außenseite der Kirche aufgestellt.
An Generaloberin Tomitius erinnert zudem ein Gedenkstein auf dem Friedhof Stoffeln in Düsseldorf, wo sie ihre Ausbildung zur Schwester 1899 begonnen hat und 1908 zur Oberin der dortigen Schwesternschaft berufen worden ist, bevor sie 1919 zur Generaloberin des Verbandes der Schwesternschaften gewählt wurde. Nach ihrem Ausscheiden aus dieser Funktion 1935 leitete sie bis zu ihrem Tode am 23. April 1945 in Saasa die Oberinnen-Vereinigung im Deutschen Roten Kreuz.
VS, auf Hinweis und mit tatkräftiger Unterstützung von Bernd Greibich
Kirche zu Saasa
07607 Eisenberg
Der Gedenkstein befindet sich vor der südlichen Längswand der Kirche und ist frei zugänglich.
Weitere Orte zu Rotkreuzschwesternschaften und -krankenhäusern:Alexanderdorf, Bad Cannstatt, Berlin (Rittberghaus und Cecilienhaus), Coburg (Marienhaus), Darmstadt (Alicehospital), Hamburg Schlump, Hamburg Helenenstift, Hannover (Clementinenhaus), Kassel, Lübeck, Nabburg, Oranienburg, Plauen, Saasa (Schwesternheim) Schwerin (Marienhaus) und Stuttgart
Gräber, Gräberfelder und Denkmäler:Berlin (Glienicke), Dresden (Simongrab und Albertinerinnen), Hamburg (Ohlsdorf), Karlsruhe, Marsberg, Mittweida, Nürnberg, Oldenburg Satteldorf und Stahnsdorf.
Auch sehenswert: Aus dem Ende des 17. Jahrhunderts, als Eisenberg herzogliche Residenzstadt war, stammt das Schloss Christiansburg mit der Schlosskirche St. Trinitatis. Ebenfalls sehenswert sind rund um den Marktplatz der Mohrenbrunnen, das Rathaus, das Klötznersche Haus und die Stadtkirche St. Peter. (www.stadt-eisenberg.de)
Außerdem ist es von Eisenberg aus nicht weit bis nach Jena und Gera, die beide eine Reihe von Kulturdenkmälern zu bieten haben (www.visit-jena.de und www.gera.de).