Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs nimmt im Juli 1945 die Suchdienstzentrale für Süddeutschland mit der Zentralen Suchkartei ihre Arbeit auf. Zunächst in einem kriegsbeschädigten Gebäude in der Wagmüllerstraße 14 im Münchener Stadtteil Lehel. Wegen des großen Andrangs richtet man kurze Zeit später in der Maximilianstraße im Café Viktoria am Denkmal für König Maximilian II. ein weiteres Büro ein.
Noch 1946 zieht der Suchdienst dann in eine ehemalige Kaserne in der Infanteriestraße am Rande von Schwabing um. Die Wagmüllerstraße wird vorerst Standort der gesonderten Namenskartei für rund dreihunderttausend suchende und gesuchte Kinder. Die Arbeitsbedingungen in den ersten Nachkriegsjahren sind ähnlich dramatisch wie die, die wir für den Suchdienst Hamburg beschrieben haben.
In besagter Kaserne hat wenige Jahrzehnte zuvor Adolf Hitler vor dem Ersten Weltkrieg seine Ausbildung als freiwilliger Rekrut begonnen. Hierher ist er dann nach dem Krieg zurückgekehrt und hat mit dem Aufbau der späteren NSDAP begonnen.
VS
Ehemalige Suchdienstzentrale München
Infanteriestraße 7a
80797 München
Weitere Suchdienststandorte: Bad Arolsen, Flensburg, Hamburg, Stuttgart
Auch sehenswert: Mit seiner großen Zahl an historischen Gebäuden, Museen, Plätzen und Parks bietet die einstige bayerische Residenzstadt zahlreiche spannende Anlaufpunkte. (www.muenchen.de und www.muenchen-touristeninformation.de)
Buchtipp: Klaus Mittermaier, Vermißt wird… Die Arbeit des deutschen Suchdienstes, 2002.