DRK der DDR – die Zahl der Freunde wächst

Das „DRK der DDR“ kümmert sich vor allem um den Katastrophen- und Bevölkerungsschutz, den Rettungsdienst und die Gesundheitserziehung. Es stößt über die Jahre bei der Bevölkerung auf große Zustimmung.

Im Oktober 1952 ist das DRK der DDR gegründet worden. Zwei Jahre später wird es durch das „Internationale Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK) international anerkannt und in die Liga der Rotkreuz-Gesellschaften aufgenommen. Zunächst zeigt die Bevölkerung wenig Interesse an den Aktivitäten des Roten Kreuzes, fehlt es ihr doch an Informationen über die neue Ausrichtung der Organisation. Auf der Gründungsveranstaltung bemerkt ein Handwerker: „Warum 'Deutsches Rotes Kreuz'? Jetzt fangen sie schon wieder an mit dem Mist! ... Na, es wird doch bald wieder knallen.“

Doch innerhalb von vier Jahren wächst die Zahl der Mitglieder von 64.000 auf 218.000 an. Das DRK der DDR wird eine Massenorganisation, die Mitte der achtziger Jahre rund 650.000 Mitglieder hat. Neben den Funktionen, die sich aus dem obligatorischen Aufgabenspektrum als nationale Gesellschaft der Rotkreuz-Gemeinschaft ergeben, übernimmt es sogenannte „gesellschaftliche Tätigkeiten“. Und so gibt es bald in jedem größeren Betrieb und Wohnbezirk eine Grundorganisation des DRK mit Sanitätern sowie Gesundheits-, Hygiene- und Arbeitshygienehelfern. Die Gesundheitserziehung bildet einen weiteren Schwerpunkt. Schon die Jungen Pioniere werden in der außerschulischen Arbeitsgemeinschaft „Junge Sanitäter“ an die Ideen und Aufgaben des Roten Kreuzes herangeführt. Für viele, insbesondere für medizinische Fachkräfte, bietet die Mitgliedschaft eine Möglichkeit, sich gesellschaftlich zu engagieren, ohne der SED beitreten zu müssen.


Mehr zur Zeitzeugin Karin Utecht

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