Die ersten Notfallstationen gingen aus den Sanitätskolonnen hervor, stehenden Trupps von Helfern, die bei Unglücksfällen Erste Hilfe leisteten und den Transport von Verunglückten und Kranken übernahmen. Als wichtigstes Vorbild diente die Wiener Freiwillige Rettungsgesellschaft, die 1881 nach dem verheerenden Brand des Ringtheaters ins Leben gerufen worden war. Ein entscheidendes Element dabei war die schnellstmögliche Benachrichtigung von Helfern, so dass eine der ersten Telefonverbindungen der Stadt zwischen der Polizeidirektion und der zentralen Sanitätsstation installiert wurde.
Ähnliche Einrichtungen entstanden bald auch in Deutschland, häufig getragen vom Roten Kreuz. 1894 etwa richtete München eine zentrale Unfall- und Rettungsstation ein, unter maßgeblicher Beteiligung der „freiwilligen Sanitäts-Hauptcolonne“.
Der Krankenwagen, der mit Pferden des städtischen Marstalls bespannt wurde, fuhr im ersten Jahr 560 Einsätze, hinzu kamen 489 Transporte mit Trag- und Fahrbahren. Das Telefon spielte auch hier bereits eine wichtige Rolle, war die Station dadurch doch mit den diversen Unfallmeldestellen der Stadt verbunden. Die Kosten dafür schlugen jährlich mit dreihundert Mark zu Buche, mehr als für Heizung und Beleuchtung.
Erste Automobile
Ab 1905 kamen dann auch die ersten
Automobile für Krankentransporte und Rettungsfahrten zum Einsatz. Ihre Zahl wuchs in den zwanziger Jahren stetig an, vermochte aber mit der Entwicklung des Straßenverkehrs kaum Schritt zu halten. Parallel wurden die Menschen auch in der Freizeit immer mobiler, so dass Bergwacht und Wasserwacht ebenfalls eine entsprechende Infrastruktur für Notfälle entwickelten.