Joachim von Winterfeldt-Menkin war von 1921 bis 1933 der erste Präsident des DRK e.V. Ein Forschungsprojekt nimmt sein Wirken nun genauer unter die Lupe.
Die Geschichte des DRK ist geprägt von großen Brüchen: Gleichschaltung in der Zeit des Nationalsozialismus, Auflösung nach dem Krieg durch die Alliierten aufgrund seiner Verstrickung in das NS-Regime, Neugründung von zwei Rotkreuz-Gesellschaften in den beiden deutschen Staaten.
Als erstem DRK-Präsidenten kam Joachim von Winterfeldt-Menkin bei der Gründung des Dachverbands 1921 und bei der Neuausrichtung des DRK eine Schlüsselrolle zu. Das 100-jährige DRK-Jubiläum haben wir daher zum Anlass genommen, sein Schaffen genauer zu untersuchen – es gibt uns den Rahmen, bekannte und weniger bekannte Aspekte von Joachim von Winterfeldt-Menkin aufs Neue zu beleuchten. Dazu haben wir ein Forschungsprojekt auf den Weg gebracht und eine Studie in Auftrag gegeben.
Unser Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Entwicklung des DRK seit dem Ersten Weltkrieg zu erhalten. Wir wollen über diese Jahre und insbesondere über die Umbruchphase 1933 mehr Klarheit gewinnen. Eine von uns beauftragte und 2008 veröffentlichte Studie zum DRK unter der NS-Diktatur hat hier bereits wichtige Erkenntnisse geliefert, die Rolle Winterfeldt-Menkins während der Gleichschaltung des DRK jedoch noch nicht erschöpfend behandelt.