Der weltweit hoch angesehene Völkerrechtler Frits Kalshoven ist am 6. September 2017 im Alter von 93 Jahren verstorben.
Kalshoven war zuletzt emeritierter Professor für Völkerrecht und humanitäres Völkerrecht an der Universität Leiden. Seine Karriere begann der gebürtige Niederländer in der königlichen-niederländischen Marine, in der er bis 1967 als Offizier diente. Das Studium der Rechtswissenschaften schloss er während dieser Zeit an der Universität Leiden ab. Anschließend lehrte Kalshoven als Dozent an der Offiziershochschule der Marine. Seine Promotionsarbeit zu Repressalien, die er 1971 abschloss, ist noch heute ein Standardwerk. Von 1970 bis 1985 war Kalshoven als Dozent und Professor für Völkerrecht an der Universität Leiden tätig. Den vom Niederländischen Roten Kreuz geschaffenen Lehrstuhl für humanitäres Völkerrecht übernahm er 1975 und hatte diesen bis 1989 inne. Darüber hinaus war er bis 1993 als Berater des Niederländischen Roten Kreuzes tätig. Als Mitglied der niederländischen Delegation wirkte Kalshoven unter anderem an den Verhandlungen zur Annahme der Zusatzprotokolle zu den Genfer Abkommen von 1977 mit.
Für seine Arbeit und seinen großen Einsatz erhielt Kalshoven zahlreiche Auszeichnungen. So wurde ihm unter anderem im Jahr 2003 die Henry Dunant-Medaille – die höchste Auszeichnung der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung – verliehen.
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