Gute Unternehmensführung, also sogenannte Corporate Governance, spielt auch für das Deutsche Rote Kreuz eine wichtige Rolle. Hierbei geht es vor allem um die Transparenz interner Prozesse (siehe auch Transparenzstandards im Deutschen Roten Kreuz) sowie um die Sicherstellung der Einhaltung von rechtlichen Anforderungen, internen Richtlinien und ethischen Standards mit dem Ziel, das Vertrauen in das DRK zu bewahren und zu stärken. Dabei sollen im DRK e.V. die Bereiche Compliance, Interne Revision, Risikomanagement und Controlling unterstützen. Zusätzlich wird der DRK e.V. regelmäßig durch dritte Prüfungsinstanzen kontrolliert.
Unter Compliance verstehen wir im DRK e.V. die Einhaltung von gesetzlichen und internen Vorgaben sowie die Förderung einer starken Vertrauenskultur. Es ist eine Präventionsmaßnahme zur Vermeidung von Reputationsschäden und Haftungsrisiken und dient dem Schutz des DRK, aller Mitarbeitenden und insbesondere der Menschen, denen wir helfen. Dafür haben wir ein umfangreiches Compliance Management System aufgesetzt, welches fortlaufend weiterentwickelt wird.
Das Deutsche Rote Kreuz positioniert sich klar gegen jegliche Form von Korruption. Es gilt für alle Mitarbeitenden der Grundsatz, dass die eigene Position oder Funktion nicht dazu genutzt werden darf, Zuwendungen oder Vorteile anzubieten, zu gewähren, zu fordern, sich versprechen zu lassen oder anzunehmen. Alle Entscheidungen sind so zu treffen, dass sich diese im Rahmen der gesetzlichen und internen Vorgaben bewegen und auch nach außen hin vertretbar sind. Näheres ist in der Antikorruptionsrichtlinie im Deutschen Roten Kreuz geregelt. Diese gilt verbindlich für alle DRK-Verbandsgliederungen. Sie beinhaltet neben dem grundsätzlichen Verbot von Korruption verschiedene Präventionsmaßnahmen, die teilweise zwingend umzusetzen sind, bspw. die Vorbildfunktion der obersten Führungsebene beim Thema Antikorruption sowie die Sensibilisierung und Aufklärung der Mitarbeitenden hierzu. Darüber hinaus wird der allgemeine Umgang mit Verdachts- und bestätigten Korruptionsfällen beschrieben.
Unsere Mission ist es, wirksam Hilfe zu leisten und dabei konsequent die Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung umzusetzen. Die Grundsätze stellen für uns alle eine besondere Verpflichtung dar und prägen auch ganz wesentlich unsere Organisationskultur im DRK. Zugleich bilden die Rotkreuz-Grundsätze die Grundlage für die sehr hohe Identifikation der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden mit dem Deutschen Roten Kreuz.
Basierend auf den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sowie den Beschlüssen und Positionspapieren der Bewegung thematisiert die Integritätsrichtlinie des DRK e.V. besonders wichtige gesetzliche Bestimmungen und interne Vorgaben, die unser Verhalten untereinander sowie im Umgang mit Externen, z. B. Geschäftskontakten, sowie mit der Gesellschaft regeln.
Damit Compliance-Verstöße frühzeitig aufgedeckt und potentielle Missstände behoben werden können, ist im DRK e.V. ein Hinweisgebersystem eingerichtet worden. Dieses bietet verschiedene Wege zur Meldung von Compliance-Verstößen in Bezug auf den DRK e.V., wie beispielsweise Korruption oder andere schwerwiegende Regelverstöße mit potenziell erheblichem Finanz- oder Reputationsschaden für den DRK e.V. Damit wollen wir das DRK, alle Mitarbeitenden, aber insbesondere auch die Menschen, denen wir helfen, schützen.
Alle eingehenden Hinweise werden streng vertraulich behandelt. Im DRK e.V. werden keine Handlungen geduldet, die sich gegen Personen richten, die in gutem Glauben Hinweise auf mögliche Compliance-Verstöße gemeldet haben. Das eingerichtete Hinweisgebersystem nimmt somit den Schutz der Hinweisgebenden in den Fokus.
Hinweise können durch Mitarbeitende sowie durch Externe bei jeder Führungskraft des DRK e.V. sowie bei der internen Compliance-Stelle vertraulich abgegeben werden.
Hinweis an interne Compliance-Stelle
Zusätzlich nimmt unsere externe Ombudsstelle mit unabhängigen Vertrauensanwälten als Meldestelle des DRK e.V. Hinweise zu möglichen Compliance-Verstößen im Zusammenhang mit dem DRK e.V. vertraulich und auch anonym entgegen.
Telefon: 0221/975 80-856
Verschlüsselte Kommunikation: Verschlüsselter Hinweis an Ombudsstelle
Für Hinweise im internationalen Kontext der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung steht die sogenannte „Integrity Line“ des Deutschen Roten Kreuzes zur Verfügung:
Als DRK sind wir verpflichtet, die uns zur Verfügung stehenden Gelder nach dem Maß der Not dort einzusetzen, wo sie am dringlichsten benötigt werden. Die angemessene Verwendung der Gelder muss sich auch in einer transparenten und angemessenen Vergütungsstruktur für Geschäftsführungen, Vorstände aller Verbandsebenen, angeschlossenen Gesellschaften und Einrichtungen widerspiegeln. Dies wird in der „Richtlinie zur Einstellung und Vergütung von Geschäftsführungen im DRK“ für hauptamtliche Vorstände bzw. hauptamtliche Vorstandsmitglieder gemäß § 26 BGB sowie für Geschäftsführungen als besondere Vertreter des Vereins gemäß § 30 BGB für den DRK-Gesamtverband vorgeschrieben.
Die Interne Revision des DRK e.V. hat den Auftrag, die Geschäftsprozesse des DRK-Generalsekretariats zu optimieren und die Einhaltung aller gesetzlichen und betrieblichen Vorgaben zu überprüfen. Hierzu entwickelt die Interne Revision eine risikoorientierte mehrjährige Prüfungsplanung, die mit dem Vorstand abgestimmt wird. Grundlage der Prüfungen ist die Kontrolle der Geschäftsvorgänge, u.a. auf Ordnungsmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Im DRK e.V. gibt es ein Risikomanagement, in dem entlang der gängigen Standards und geltenden Gesetze laufend die Risiken für den DRK e.V. identifiziert, beurteilt und gesteuert werden. Eine Verzahnung mit Risiken der Compliance wird sichergestellt. Alle Mitarbeitenden des DRK-Generalsekretariats sind verpflichtet, erkannte Risiken umgehend zu melden. Die Bereichsleitungen haben in Abstimmung mit dem Vorstand geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um mögliche Schäden vom DRK abzuwenden oder auf ein Minimum zu begrenzen. Jährlich wird dem Vorstand und dem DRK-Präsidium ein Bericht vorgelegt, der den aktuellen Stand des Risikomanagements sowie eine Bewertung der bestehenden Risiken enthält.
Gemeinsam mit dem Risikomanagement wird das Controlling im Bereich Zentrale Dienste koordiniert. Zur ordnungsgemäßen Führung der Geschäfte stellt das Controlling allen Entscheidungsträgern kontinuierlich die benötigten Informationen aus dem Finanz-/ Rechnungswesen zur Verfügung. Neben der jährlichen Wirtschaftsplanung ist es die wichtigste Aufgabe des Controllings, regelmäßige Entscheidungsgrundlagen für alle Bereiche zu erstellen. Aus ihnen leiten die Bereichsleitungen gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden kurzfristig notwendige Steuerungsmaßnahmen ab. Dem Präsidium werden die Ergebnisse turnusmäßig vorgestellt.
Jahresabschluss, Anhang und Lagebericht lässt der DRK e.V. durch eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach den Vorgaben des Handelsgesetzbuches und nach den Grundsätzen ordnungsgemäßer Geschäftsführung prüfen. Mit öffentlichen Mitteln finanzierte Projekte unterliegen regelmäßigen Kontrollen der Zuwendungsgeber (insbesondere der zuständigen Bundesministerien sowie der Europäischen Kommission) oder durch diese beauftragte, externe Prüfer. Bei Projekten im Ausland erfüllt der DRK e.V. besondere Auflagen der Zuwendungsgeber, auch bei gemeinsamen Projekten mit anderen Schwestergesellschaften, mit der Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften, mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz sowie mit externen Partnern. Die Generaldirektion Humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz der Europäischen Kommission (ECHO) unterzieht sowohl die Finanz- und Organisationsstrukturen als auch die internen Kontrollsysteme regelmäßigen Untersuchungen. Dabei wurde der DRK e.V. regelmäßig als zuverlässiger ECHO-Partner eingestuft.