Clementine von Wallmenich, 1849 geboren, im Deutsch-Französischen Krieg 1870 in München als Schwesternhelferin ausgebildet, wird 1894 von Prinzessin Marie Therese von Bayern zur Oberin der Pflegerinnenanstalt des Bayerischen Frauenvereins vom Roten Kreuz in München ernannt.
Später wird sie von Kaiserin Auguste Victoria nach Berlin berufen und baut dort ein Rotkreuz-Mutterhaus auf. Sie gründet 1903 die erste Oberinnenschule, die später als Werner-Schule vom Deutschen Roten Kreuz wieder gegründet wird und bis 2016 besteht.
Der vorliegende Brief von 1904 an die Schwestern in München schildert bewegend ihren unerwarteten Abschied aus München. “Mit blutendem Herzen schreibe ich Ihnen heute, denn es ist zum letzten Male. Ich nehme von Ihnen Abschied. Traurige Verhältnisse und bittere Kränkungen zwingen mich mein Amt niederzulegen. Es macht mich sehr unglücklich, von Ihnen zu scheiden.” Sie geht von hier nach Berlin zum Zentralkomitee der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz.
Nur wenige Jahre später, 1908, stirbt sie unerwartet auf einer Inspektionsreise der Rotkreuz-Krankenpflege in Afrika an Typhus.