Der Suchdienst mit Sitz in München wird komplett vom Bundesinnenministerium finanziert und soll nach aktueller Planung Ende 2023 auslaufen, die Annahme von Such-Anträgen wäre dann noch bis Ende 2021 möglich. "Die Initiative, die Suchdienst-Arbeit zum Zweiten Weltkrieg Ende 2023 zu beenden, ging nicht vom Deutschen Roten Kreuz aus", betonte Hasselfeldt.
Bereits seit Jahrzehnten unterstützt das Rote Kreuz Menschen bei der Suche nach Angehörigen, die sie in den Wirren des Weltkriegs oder danach aus den Augen verloren haben. Seine Hochzeit erlebte der Dienst direkt nach dem Krieg bis in die 1950er Jahre.
Hasselfeldt hatte in Schreiben unter anderem an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) für eine Fortsetzung des Suchdienstes geworben. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Eckhard Pols, der auch Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen, Aussiedler und deutschen Minderheiten der Unionsfraktion ist, hatte jüngst auch für eine Verlängerung plädiert.
Eine Sprecherin des Innenministeriums räumte ein, dass es nach wie vor ein Bedürfnis gebe nach Auskünften zum Schicksal Vermisster. Gespräche mit dem Roten Kreuz über eine Verlängerung liefen. "Diese Gespräche dauern an, so dass dem Ergebnis nicht vorgegriffen werden kann", sagte sie der dpa.
Zwischen 1945 bis 1950 erreichten den Suchdienst nach Angaben des Roten Kreuzes etwa 14 Millionen Anfragen, bei 8,8 Millionen waren Auskünfte möglich. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs stieg die Zahl der Anfragen wieder, weil es dann Zugang zu Archiven der ehemaligen Sowjetunion gab, wo die meisten Vermissten vermutet wurden. Zuletzt lag die Zahl der jährlichen Anfragen bei 8000 bis 9000, im vergangenen Jahr bei gut 10 000. Die Finanzierung und Fortführung aller anderen Suchdienst-Aufgaben ist unabhängig davon weiterhin langfristig über 2025 hinaus gewährleistet.
Mehr Informationen zum DRK-Suchdienst und Online-Formulare für Suchanfragen: www.drk-suchdienst.de