Erfreut zeigt sich Hasselfeldt, dass die Befragten ihr Verhältnis zu den Pflegebedürftigen als besonders positiv einschätzen, ebenso wie die Anerkennung durch deren Angehörige. „96 Prozent der Befragten bestätigen, sie bekämen von ihren Klienten viel zurück. Das zeigt, wieviel Anerkennung Pflegekräfte in ihrer täglichen Arbeit durch die Menschen erfahren, mit denen sie direkt zu tun haben“, sagt die DRK-Präsidentin.
Fast jeder Vierte würde sich jedoch nicht bewusst noch einmal für den Pflegeberuf entscheiden. Mehr als 26 Prozent haben zudem nicht vor, ihren Beruf bis zur Rente weiterzuführen. Als Gründe nennen sie dafür neben einer nicht angemessenen Vergütung eine zu hohe körperliche Belastung, Bürokratieaufwand und Personalmangel im eigenen Betrieb. Die statistische Analyse der Daten ergab außerdem, dass die Unterstützung durch den jeweiligen Arbeitgeber vor allem in schwierigen Situationen einen sehr starken Effekt auf die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen und insbesondere auf das Arbeitsklima hat. Es gehe auch darum, den Beschäftigten mehr Handlungsautonomie und Kompetenzen zu übertragen, sagt Hasselfeldt. Das gelte sowohl für die Planung des Arbeitsalltages als auch für die Übertragung von Aufgaben, die bisher Ärzte wahrgenommen haben. Zudem gibt es offenbar ein ungenutztes Beschäftigungspotenzial in vielen Einrichtungen. So bestätigten 19 Prozent der Befragten, dass sie ihre Arbeitszeit gern erhöhen würden.
Für die Studie „Status Quo, Chancen und Potentiale“ wurden insgesamt 246 Pflegekräfte des DRK aus Sachsen und Niedersachsen befragt.