Vor Beginn der am 11. Mai in London stattfindenden Staatenkonferenz
ruft das Deutsche Rote Kreuz die internationale Gemeinschaft auf, ihre
Hilfen für die hungernden Menschen in Somalia zu verstärken. Zugleich
ruft das DRK die deutsche Bevölkerung zu Spenden auf. "Mehr als 6,2
Millionen Menschen, und damit rund die Hälfte der gesamten
Bevölkerung Somalias, benötigen humanitäre Hilfe. 2,9 Millionen
Menschen sind akut von einer Hungersnot bedroht und 363.000 Kinder
leiden bereits unter akuter Unterernährung", sagt DRK-Präsident Dr.
Rudolf Seiters. "Die Lage ist für viele Menschen bereits jetzt
lebensbedrohlich – dabei hat die Dürre ihren Höhepunkt noch nicht
erreicht. Doch wenn wir alle jetzt handeln, können wir eine Hungersnot
im Ausmaß wie 2011 noch verhindern", sagt Seiters.
30 Jahre politische Instabilität und fehlende Infrastruktur haben Somalia schwer gezeichnet. Hinzu kommen negative äußere Einflüsse aufgrund des Klimawandels, die regelmäßig zu Dürreperioden führen. Der Zugang sowohl zu Trinkwasser als auch zu Nutzwasser für Vieh und Landwirtschaft wird immer schwerer. Dies führt dazu, dass der Großteil der Bevölkerung nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu versorgen. "Wir sehen eine Zunahme an Krankheiten aufgrund unsauberen Trinkwassers, eine Ausbreitung von Tierseuchen an deren Folge das für die somalische Bevölkerung wertvolle Vieh oft verendet, und einen Anstieg der Lebensmittelpreise. Die Menschen sind gezwungen, im Durchschnitt rund 50 Kilometer zurückzulegen, um eine Wasserstelle zu erreichen. Die Lage ist ernst", sagt Seiters.
Das DRK ist bereits seit mehr als 15 Jahren in der Region tätig. Um Menschenleben zu retten, startete das DRK gemeinsam mit dem norwegischen, finnischen und britischen Roten Kreuz im März ein weiteres Nothilfeprojekt in Somaliland, nahe der Stadt Hargeisa: Da die Bevölkerung die hohen Nahrungsmittelpreise, nicht alleine bewältigen kann, werden in diesem Projekt 1.400 Familien finanzielle Unterstützung erhalten. Durch diese Geldmittel in Höhe von 84 Euro pro Monat sollen die Betroffenen Grundnahrungsmittel wie Reis, Bohnen, Öl und Wasser kaufen können, um den Hunger abzuwenden. Ohne diese finanzielle Unterstützung wären diese Familien dazu nicht in der Lage.
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