Rund 120 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Mexiko-Stadt, hat gestern zur Mittagszeit (Ortszeit) die Erde verheerend gebebt. Das Epizentrum des Erdbebens befand sich im Axochiapan im Bundesstaat Puebla in einer Tiefe von rund 50 Kilometern. Mit einer Stärke von 7,1 richtete das Beben schwere Schäden an. Die Zahl der Toten liegt aktuell bei über 220, viele weitere sind noch verschüttet, Hunderte sind verletzt und müssen versorgt werden.
Mexikanische Rotes Kreuz im Einsatz
Besonders schwer wurden die Bundesstaaten Puebla, Morelos sowie Mexiko-Stadt getroffen. Dort kam es zu 40 Hauseinstürzen. Auch eine Schule stürzte in Mexiko-Stadt ein. Dabei sollen über 20 Kinder und vier Erwachsene gestorben sein. Neben dem Ausfall des Telefonnetzes kam es auch zu Stromausfällen, von denen zeitweise über 2 Millionen Menschen betroffen waren. Es wird damit gerechnet, dass insgeamst bis zu 4 Millionen Menschen von dem Erdbeben direkt betroffen sein können. Neben beschädigten Häusern, warnen die Behörden auch vor geborstenen Gasleitungen, die in der Folge des Erdbebens entstanden sind. Mehrere, schwächere Nachbeben ließen die Erde zudem weiter erzittern. Der internationale Flughafen in Mexiko-Stadt musste geschlossen werden.
Das Mexikanische Rote Kreuz befindet sich bereits im Einsatz, um den vielen Menschen in den betroffenen Gebieten zu helfen. Hunderte Helfer wurden mobilisiert, die zurzeit nach weiteren Verschütteten suchen, die Verletzten medizinisch versorgen und den Traumatisierten mit psychologischer Hilfe zur Seite stehen. Die Bevölkerung hat das Mexikanische Rote Kreuz dazu aufgerufen, medizinische Hilfsgüter wie Einmalhandschuhe, Mullbinden, Blutkonserven oder Verbandsmaterialien in den am stärksten betroffenen Regionen zu bringen.
Erneutes schweres Erdbeben in Mexiko - DRK steht bereit
Ausgerechnet am 32. Jahrestag des verheerenden Erdbebens von 1985 ereignete sich nun das gestrige Erdbeben. Damals bebte in Mexiko-Stadt die Erde so stark, dass über 10.000 Menschen ums Leben kamen. Das Erdbeben gilt als das schlimmste, je verzeichnete in der Geschichte Mexikos. Das Deutsche Rote Kreuz stand damals seinem Partner, dem Mexikanischen Roten Kreuz, in einer großen und langjährigen Hilfsaktion bei der Versorgung der Bevölkerung zur Seite. Neben akuter Nothilfemaßnahmen konnte dank einer groß angelegten Spendenaktion über 3.000 Familien mit Sanierungen und Neubauten nach dem Erdbeben geholfen werden. Zudem wurden Hausbautechniken zum Schutz vor Erdbeben geschult. Auch heute steht das Deutsche Rote Kreuz bereit, seinem Partner zu helfen und ruft deshalb zu Spenden für die betroffene Bevölkerung auf.
Erst vor zwei Wochen kam es an der südwestlichen Pazifikküste Mexikos zu einem schweren Erdbeben mit der Stärke 8,2. Dabei starben über 100 Menschen, mehrere Hundert wurden verletzt. Das Mexikanische Rote Kreuz war umgehend im Einsatz, um Erste Hilfe bei der Versorgung der Tausenden von Betroffenen zu leisten.