Oder-Hochwasser erreicht Brandenburg - DRK e.V.

Oder-Hochwasser erreicht Brandenburg

Rotkreuzhelfer an der Oder in Eisenhüttenstadt, kurz vor Ausruf der Alarmstufe 4

16 Todesfälle und verheerende Schäden haben die Hochwasser von Oder und Weichsel in den letzten beiden Wochen bereits in Polen verursacht. Jetzt hat das Oder-Hochwasser auch in Brandenburg Alarmstufe 4 ausgelöst. Spundwände und Dämme halten derzeit bei Pegelständen von 6 Metern. Besonders betroffen sind die Städte an der Neißemündung.

16 Todesfälle und verheerende Schäden haben die Hochwasser von Oder und Weichsel in den letzten beiden Wochen bereits in Polen verursacht. Jetzt hat das Oder-Hochwasser auch in Brandenburg Alarmstufe 4 ausgelöst. Spundwände und Dämme halten derzeit bei Pegelständen von 6 Metern. Besonders betroffen sind die Städte an der Neißemündung. Das Hochwasserzentrum in Frankfurt/ Oder hatte zwar Höchststände an Oder und Neiße erwartet, mit einer Jahrhundertflut wie 1997 sei jedoch nicht zu rechnen. Die Einwohner von Ratzdorf und Eisenhüttenstadt bereiten sich dennoch auf Wassereinbrüche vor. Sand und Säcke wurden ihnen geliefert, nun gilt es, die Säcke zu füllen und Hab und Gut in Sicherheit zu bringen. Einsatzkräfte des Brandenburgischen Roten Kreuzes sind im Einsatz.
15 Taucher der DRK- Wasserwacht des KV Märkisch-Oder-Spree sind seit Freitagabend mit ihren Booten in Frankfurt/Oder im Einsatz. Im Stadtzentrum sammeln Mitglieder der Wasserwacht Treibgut an einem überschwemmten Anleger ein. Der droht durch die Last des Treibguts abzureißen und würde dann die Spundwand zerstören. In überschwemmten Häusern in Ufernähe sind die Spezialisten unterwegs, um Gaslecks aufzuspüren und abzudichten. „Wir tauchen in die Keller, um dort die Gas-Zufuhr abzudrehen“ sagt Danny Knispel, Leiter der Wasserwacht Frankfurt/Oder. „Das ist ein Einsatz unter schwierigen Bedingungen. Die Keller sind dunkel und wir wissen nicht, was uns an Hindernissen erwartet.“ Entweder haben die Bewohner das Gas nicht abgestellt oder Leitungen wurden durch das Hochwasser beschädigt.
Um sich selbst einen Eindruck von der aktuellen Hochwassersituation zu machen und um den eingesetzten Helfern ihren Dank für die geleistete Arbeit auszusprechen, besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Ministerpräsident Matthias Platzeck am Samstagmittag Frankfurt/Oder.

An der Hochwasserschutzwand im Zentrum Frankfurts, informierten sich Merkel und Platzeck über die aktuelle Lage sowie die eingeleiteten Maßnahmen. In einem anschließenden Interview vor anwesenden Pressevertretern verwies die Bundeskanzlerin u.a. auf das Engagement der ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Rotem Kreuz, dem THW sowie der Feuerwehr. Merkel betonte, dass insbesondere der unermüdliche Einsatz der vielen Freiwilligen zur Abwehr größerer Schäden und Folgen durch das Hochwasser beiträgt. Besonders hob die Kanzlerin die gute Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen hervor, die gleichermaßen vom Hochwasser betroffen sind. "Hier gibt es ein ganz enges Miteinander." In Polen verbessert sich die Lage trotz sinkender Pegelstände nur schleppend. Zu lange haben die Wassermassen die Deiche aufgeweicht. 16 Menschen starben, Zehntausende wurden evakuiert. Mehr als 8000 Hektar Land, darunter mehrere Dutzend Ortschaften, stehen noch immer unter Wasser. Die polnische Regierung sagte den Flutopfern finanzielle Hilfen zu. Das Polnische Rote Kreuz ist seit Beginn der Überflutungen pausenlos im Einsatz. Notunterkünfte werden eingerichtet, Lebensmittel, Getränke und die wichtigsten Dinge des täglichen Lebens werden an evakuierte oder aus ihren Häusern geflüchtete Bürger ausgegeben. <link internal-link>Helfen Sie unseren "Nachbarn in Not" mit Ihrer Spende! Einzelne Verbände des Deutschen Roten Kreuzes haben bereits Hilfstransporte zu befreundeten Regionen nach Polen geschickt. So ging am Donnerstag letzter Woche ein Konvoi von Erfurt nach Krakau – mit einem Kleinbus, einem speziell für den Katastrophenschutz ausgebauten Geräteanhänger sowie 350 Decken. Weitere Hilfsaktionen sind geplant. Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Nachbarn in Not
<link internal-link>» Jetzt online spenden!
Rotkreuzhelfer an der Oder in Eisenhüttenstadt, kurz vor Ausruf der Alarmstufe 4
Kanzlerin Merkel informiert sich in Frankfurt/Oder über die Hochwassersituation.
Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende