Der afrikanische Inselstaat Madagaskar wurde im Nordosten von Zyklon Enawo mit der Kategorie vier getroffen. Windgeschwindigkeiten von über 200 Km/h und Böen von bis zu 300 Km/h wurden dabei gemessen. Derzeit bewegt sich Enawo weiter in Richtung Südwest über die madagassischen Hochebenen in Richtung Hauptstadt Atananarivo. Neben starken Winden wird der Zyklon auch Regenfälle mit sich bringen, die besonders in Osten des Landes schwer ausfallen können. Viele Familien wurden bereits aus der Region Sava in Sicherheit gebracht.
Zusammen mit dem Französischen Roten Kreuz koordiniert das Madagassische Rote Kreuz momentan Hilfsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Über 600 Helfer sind hierfür in der nordöstlichen Region um Antalaha im Einsatz, um betroffene Familien mit Notunterkünften, Wasser und Hilfsgütern zu unterstützen. Für die Hauptstadt stehen weitere Sanitär- und Hygienekits für rund 1.600 Familien bereit. Zusätzlich können durch die Indian Ocean Regional Intervention Platform (PIROI), welche vom Französischen Roten Kreuz geleitet wird, bis zu 4.600 weitere Familien unterstützt werden. Es wird geschätzt, dass bis zu 720.000 Menschen von den Folgen Enawos betroffen sein können. Das Deutsche Rote Kreuz steht ebenfalls mit Nothilfemaßnahmen zur Unterstützung seiner Schwestergesellschaft bereit.
Madagaskar ist immer wieder besonders von Naturkatastrophen betroffen Neben starken Stürmen mit einhergehenden Überschwemmungen sind auch extreme Trockenperioden ein großes Problem. Die Ernten sind karg oder fallen ganz aus. Zuletzt wurde das Land 2008 von Zyklon Ivan schwer getroffen. Rund 525.000 waren direkt davon betroffen und 195.000 Menschen wurden obdachlos. Das DRK engagiert sich auf Madagaskar seit 2011 in den Bereichen Katastrophenvorsorge und Klimaanpassung.