Die 9. Europäische Regionalkonferenz der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung fordert mehr Unterstützung für die von der Wirtschaftskrise in Europa betroffenen Menschen.
Im Einzelnen haben die mehr als 200 Vertreter von 52 nationalen Gesellschaften vom 3. bis 6. Juni in Florenz folgende Beschlüsse gefasst:
- Die Wirtschaftskrise in Europa erfordert Antworten der betroffenen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften. Insbesondere im Süden Europas müssen entsprechende Sozialprogramme verstärkt werden. Zum Hintergrund: Seit Ausbruch der Wirtschaftskrise hat sich die Kluft zwischen arm und reich in Europa weiter vergrößert. Im Jahr 2012 waren 124,5 Millionen Personen in der EU von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht gegenüber 116,5 Millionen im Jahr 2008.
- Die nationalen Gesellschaften folgen ihrem Mandat und ihren Grundsätzen, indem sie sich verstärkt um Migranten unbeschadet ihres Rechtsstatus kümmern.
- Die Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften Europas bekennen sich zu mehr kultureller Vielfalt und sind in den eigenen Reihen offen für interessierte Migranten.
- Die dramatischen Überschwemmungen in Serbien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien erfordern einen noch intensiveren Einsatz der Internationalen Förderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften und der europäischen Schwestergesellschaften, um den Betroffenen die nötige Hilfe zukommen zu lassen.
- Das Ukrainische und das Russische Rote Kreuz fordern die politischen Akteure dazu auf, bei den Kampfhandlungen im Osten der Ukraine das Völkerrecht und die humanitären Mindeststandards zu beachten. Die humanitäre Hilfe für die betroffene Bevölkerung reicht in Betracht der katastrophalen Lage bei weitem nicht aus und muss intensiviert werden.
Das Deutsche Rote Kreuz war in Florenz durch eine fünfköpfige Delegation vertreten, der unter anderem DRK-Vizepräsidentin Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg und der Leiter des Bereichs Nationale Hilfsgesellschaft im Generalsekretariat, Dr. Johannes Richert, angehörten. „Bei all diesen Lösungsansätzen, die auf der Konferenz zur Sprache kamen, beziehen wir beim DRK vor allem die junge Generation und das Jugendrotkreuz mit ein. Denn es sind besonders die jungen Menschen, die die Zukunftsprobleme anpacken müssen“, sagte Frau von Schenck.