83/09 - Zu Beginn des Klimagipfels in Kopenhagen weist Rotkreuz-Präsident Dr. Rudolf Seiters darauf hin, dass der Klimawandel gravierende humanitäre Folgen für die weniger entwickelten Regionen der Erde hat. Seiters bereist zurzeit Haiti. In dem bitterarmen Karibikstaat betreut das Deutsche Rote Kreuz Projekte zur Katastrophenvorsorge und zur Nahrungssicherung, die von der Bundesregierung finanziert werden.
„Klimawandel kann töten, Katastrophenvorsorge rettet Leben“, so Rudolf Seiters. „Das Risiko von wetterbedingten Naturkatastrophen betroffen zu werden, ist in armen Ländern 46fach höher als in gut entwickelten Staaten. Und diese Katastrophen nehmen zu.“
Bis 2015 wird die Zahl der Betroffenen nach Rotkreuz-Berechnungen von 243 Millionen Menschen jährlich auf 375 Millionen Betroffene ansteigen. Daher fordert das Rote Kreuz, dass in Kopenhagen mindestens zehn Prozent der Gelder für die Klimawandel-Anpassung in Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge fließen müssen.
Auf Haiti sind die Folgen von Wetterextremen besonders gut sichtbar. Als Folge der drei Hurrikans des letzten Sommers sind immer noch Häuser und Straßen zerstört, bei Starkregen verwandeln sich die Straßen in den Elendsregionen in müllbeladene, reißende Bäche. Da die Hügel auf Haiti komplett entwaldet sind, reißt der Regen auf dem Weg ins Tal die Ernten mit sich. In den Vorsorge-Projekten geht es um die Kartierung von Risikogebieten, um Frühwarnung und Evakuierung. Der Antillenstaat Haiti gehört zu den ärmsten und labilsten Staaten der Welt. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 50 Jahren, Kindersterblichkeit und Mangelernährung sind große Probleme.
Rudolf Seiters wird auf seiner Reise von Jan Hofer begleitet, Chefsprecher der Tagesschau und langjähriger Rotkreuz-Botschafter.
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