Deutschland: Wo das Herz noch zählt

Das Projekt Herzwerk in Düsseldorf hilft älteren Menschen, die unter Armut und Einsamkeit leiden.

Es sind die kleinen Dinge im Alltag, die sozial benachteiligten Senioren wehtun: Wenn der zwanzig Jahre alte Staubsauger den Geist aufgibt und man sich kein neues Gerät leisten kann. Und es sind die bitteren Momente, die ihre Herzen brechen: Wenn ein geliebtes Familienmitglied stirbt und einfach nicht genügend Geld da ist, um zur Beerdigung zu fahren. In solchen Situationen hilft das Projekt Herzwerk des Deutschen Roten Kreuzes, das im Oktober letzen Jahres durch die Schauspielerin Jenny Jürgens und den DRK-Kreisverband Düsseldorf ins Leben gerufen wurde. Seitdem bekommt es viel Zuspruch, denn die Menschen spüren, dass alle Beteiligten mit dem Herzen dabei sind. Deshalb engagiert auch Jenny Jürgens sich freiwillig: „Mit Herzwerk möchte ich Menschen helfen, die durch ihre soziale Situation und ihr hohes Alter auf Hilfe angewiesen sind. Allein in Düsseldorf sind aktuell etwa 6.000 Menschen von Altersarmut betroffen. Die Bereitschaft, diesen Menschen zu helfen und zu teilen, beschenkt uns mit Freude, Menschlichkeit und der Dankbarkeit, die wir dadurch zurückbekommen“.

Den ersten Schritt wagen

DRK-Mitarbeiterin Karin Wöhrmann koordiniert das Projekt Herzwerk. Sie weiß, wie schwer es vielen Senioren fällt, nach Unterstützung zu fragen: „Um Hilfe zu bitten, zu sagen, ich brauche dieses oder jenes, das ist schon nicht so einfach für die Leute. Manchmal stellen deswegen auch Angehörige den Kontakt her.“ Deshalb freut sich Frau Wöhrmann jedes Mal, wenn ihr Telefon klingelt und ein Bedürftiger ihr sein Herz ausschüttet. Denn nur dann kann sie helfen, kann schnell etwas bewirken: „Ich schicke die Gründe für die Hilfe an die Kuratoriumsmitglieder und bekomme dann auch postwendend eine Entscheidung.“

<media 9915>Lesen Sie mehr über das Projekt Herzwerk im aktuellen Soforthilfe Report (PDF zum Download, 2,2 MB)</media>