Ägypten: Ärzte auf Rädern in Kairo - DRK e.V.
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Ägypten: Ärzte auf Rädern in Kairo

In Kairo ist eine mobile medizinische Klinik im Einsatz, die täglich unterwegs ist, um Menschen bei gesundheitlichen Problemen zu helfen.

Ohne das große Logo des Ägyptischen Roten Halbmonds an der Seite würde er wie ein normaler Touristenbus aussehen – doch dieses Fahrzeug könnte nicht weiter davon entfernt sein. Bei genauerem Hinsehen findet sich im Inneren des Busses eine voll ausgestattete medizinische Klinik mit zwei Sprechzimmern und einer kleinen Apotheke zur Ausgabe von Medikamenten. Die kleine Klinik auf Rädern fährt jeden Tag in Gebiete in und um Kairo, um Patienten mit Gesundheitsproblemen zu besuchen.

Von außen ein herkömmlicher Bus, innen eine Arztpraxis: die mobile Klinik des Ägyptischen Roten Halbmonds

„Besser als eine normale Klinik“

„Sie ist sogar besser als eine normale Klinik“, sagt Dr. Mohammad Hassanin. „Ich arbeite jetzt seit zwei Monaten darin und bin sehr zufrieden. Es ist das erste Mal, dass ich in einer mobilen Klinik arbeite. Und es ist gut, weil wir zu den Patienten kommen können, wo auch immer sie sich aufhalten.“

Wir begleiten das Fahrzeug einen Tag lang von morgens bis abends. Den gesamten Tag über stehen die Menschen aus der Umgebung davor Schlange, um sich für einen Besuch registrieren zu lassen – meist syrische Flüchtlinge oder bedürftige Ägypterinnen und Ägypter.

„Es ist sehr sauber und der Arzt ist fürsorglich“, sagt Hanadi Abdelhamid Omareen. Sie war mit ihrem achtjährigen Sohn zum ersten Mal in der Klinik.

Sehr gute medizinische Versorgung in der mobilen Klinik

Eine von ihnen ist Safah Hawari aus Syrien, die mit ihrer vierjährigen Tochter Sham (Bild oben) hier ist. „Sie hustet, hat Fieber, ihre Ohren schmerzen und sie ist müde“, erklärt Safah, die vor acht Jahren von Damaskus nach Ägypten gekommen ist. Ihre Familie und sie sind erleichtert, eine gute und kostenlose medizinische Versorgung zu finden. „Es war sehr einfach, in die Klinik zu kommen. Wir haben den Labortest gemacht und waren glücklich darüber“, sagt sie.

Auch Hanadi Abdelhamid Omareen stammt aus Syrien, sie ist erst vor eineinhalb Monaten mit ihrer Familie aus Homs nach Ägypten gekommen. „Ich bin heute hier, weil mein Sohn krank ist. Er hat hohes Fieber und Halsschmerzen“, erklärt Hanadi beim Betreten der Klinik. „Ich war noch nie hier, aber ich habe gehört, dass der Rote Halbmond eine sehr gute medizinische Versorgung anbietet“, sagt sie.

Ich habe den Arzt gesehen, er war sehr gut und fürsorglich. Ich danke Ihnen sehr.

Musste in der mobilen Klinik glücklicherweise noch niemanden ins Krankenhaus überweisen: Dr. Mohammad Hassanin.

Erkältungen, Grippe und Atembeschwerden

Dr. Mohammad Hassanin erzählt, dass viele der Patienten, die in die mobile Klinik kommen, an einer gewöhnlichen Erkältung leiden, die leicht zu behandeln ist. „Wir sehen viele Kinder, besonders nach der Geburt in den ersten 14 Tagen. Sie haben Erkältungen, Grippe, manchmal Atembeschwerden. Nichts derart Ernstes, dass wir in Krankenhäuser überweisen müssen.“

Der 19-jährige Ossama Mohammed engagiert sich ehrenamtlich beim Ägyptischen Roten Halbmond.

„Meine Belohnung ist das Lächeln der Menschen“

Als Freiwilliger des Ägyptischen Roten Halbmonds steht Ossama Mohammed vor dem Bus und hilft heute mit praktischen Dingen aus. Normalerweise studiert er Jura an der Universität, aber er arbeitet ehrenamtlich, wenn der Klinikbus losrollt. „Ich engagiere mich in der mobilen Klinik, um Bedürftigen zu helfen. Meine Belohnung ist das Lächeln auf den Gesichtern der Menschen.“ Der Ehrenamtliche glaubt, dass die Arbeit einen Unterschied macht: „Wenn wir uns nicht gegenseitig helfen, wer wird uns dann helfen?“

Hintergrund

MADAD: Bündnis für Flüchtlingshilfe

Kleine Patientin in der mobilen Klinik

Diese Hilfe gehört zum MADAD-Programm des Roten Kreuzes. Fast 6 Millionen Menschen aus Syrien leben in den Nachbarländern. In einer Partnerschaft mit 13 Nationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften unterstützt das DRK mehr als eine Million syrische Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Bedürftige in den lokalen Gemeinschaften der Türkei, im Irak, im Libanon, in Jordanien und in Ägypten. Das als MADAD-Programm bezeichnete Vorhaben ist von der EU finanziert und erstreckt sich über einen Zeitraum von vier Jahren (2016-2020).

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