China: Deutsches Rotkreuz-Hospital bewährt sich im Erdbebengebiet - DRK e.V.

China: Deutsches Rotkreuz-Hospital bewährt sich im Erdbebengebiet

Die Hilfe aus Deutschland für das Erdbebengebiet von Sichuan hat sich bewährt. Bis zu 700 Patienten versorgt das mobile Rokreuz-Hospital auf der abgesperrten Autobahn in Dujiangyan täglich. Auf Bitten des Chinesischen Roten Kreuzes und in Absprache mit dem nationalen Krisenstab in Peking hatte das Deutsche Rote Kreuz Ende Mai das "Krankenhaus aus der Kiste" verschickt. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt.

Die schönste Geschichte aus dem Krankenhaus auf der "Straße des Paradieses" (so heißt die Autobahn) ist sicher die des 31. Mai.  Um 10.50 Uhr Ortszeit kam in unserem Krankenhaus per Kaiserschnitt das erste Kind zur Welt. Die Eltern möchten das Kind Zhong De nennen, was China-Deutschland heißt. Der Kleine ist putzmunter und kerngesund. Ein Zeichen der Hoffnung in einer vom Erdbeben gebeutelten Region mit fünf Millionen Obdachlosen und weit über 50.000 Toten. "Das mobile Hospital ist von uns für solche Katastrophen entwickelt worden", so Rotkreuz-Präsident Dr. Rudolf Seiters. Das deutsche Team aus Ärzten, Schwestern, Krankenhaus-Managern und Technikern hat das einheimische  Personal in den letzten Wochen unterstützt und beraten. Das mobile Hospital besteht unter anderem aus einer Ambulanz mit bis zu acht Behandlungsplätzen, aus Chirurgie, Gynäkologie und Kinderheilkunde. Durch Nachbeben sind die Einheiten wenig gefährdet, da sie entweder in Zelten aufgebaut wurden. Trotzdem ist auch für die Helfer vor Ort beruhigend zu hören, dass in einem Stausee der Provinz der Wasserspiegel erstmals abgesenkt werden konnte. Im Falle eines Dammbruchs wären bis zu 1, 3 Millionen Menschen von der Flutwelle bedroht worden. Das Krankenhaus wäre zwar nicht direkt betroffen gewesen, doch da alle umliegenden Krankenhäuser nicht zu benutzen sind, wäre der Druck auf das mobile Hospital enorm gestiegen. Mitte des Monats soll das Rotkreuz-Hospital an das Rote Kreuz China übergeben werden. Ein wichtiges Prinzip dieses modularen Systems. Anstatt mit einem großen Team an deutschen Schwestern und Ärzten einzureisen, ist das Team der "Ausländer" klein. So schnell wie möglich sollen die nationalen Fachleute mit Einrichtungen des Hospitals aus den Hunderten von Kisten vertraut gemacht werden, um es dann selbstständig weiter zu führen. Durch die sehr effiziente Hilfe von chinesischer Seite konnte der Betrieb im Hospital schon 52 Stunden nach Ankunft in Dujiangyan aufgenommen werden – so etwas wie ein olympischer Rekord. Das Krankenhaus auf der "Straße des Paradieses" wird zurzeit noch als Ersatz für die zerstörten Hospitäler der Stadt gebraucht. Ob es dann für die nächste Katastrophe wieder in den Kisten verschwindet oder dort stehen bleibt, das liegt in der Entscheidung des chinesischen Roten Kreuzes.

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