Mit der neuen Hilfsorganisation entwickelt sich auch die professionelle Ausrüstung für Helfer und Sanitäter.
Die Königinmutter Marie und ihr Sohn Ludwig II. von Bayern gründen im Dezember 1869, drei Jahre nach dem Beitritt Bayerns zur Genfer Konvention, den Bayerischen Frauenverein. Er nimmt den Zusatz "vom Roten Kreuz“ an. Dieses Datum markiert zugleich die Gründung der Münchner Schwesternschaft. Im gleichen Jahr schließen sich die einzelnen Landesgesellschaften zur Gesamtorganisation der "Deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Soldaten" zusammen.
Schnell dehnt sich das Rote Kreuz im Königreich Bayern aus. Im unterfränkischen Haßfurt entsteht 1874 ein Zweigverein. Seine Mitglieder sind bei ihren Einsätzen durch eine solche Sanitätstasche als Rotkreuz-Helferinnen erkennbar. Sie enthält Utensilien zur Ersten Hilfe: Mullbinden, Medikamente, Scheren, Pinzetten und Zangen, ein Fieberthermometer und auch eine Sanduhr. Das Rotkreuzmuseum im unterfränkischen Hofheim hat dieses Objekt aus der Frühzeit des Roten Kreuzes bis heute bewahrt.